
Wiesbaden, 12. November 2025 (JPD) – In Deutschland sind zu Beginn des Schuljahres 2025/2026 rund 811.500 Kinder eingeschult worden. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2,2 Prozent oder 18.200 weniger Schulanfängerinnen und Schulanfänger als im Vorjahr. Damit setzte sich der Rückgang der Einschulungszahlen fort, der bereits im vergangenen Jahr erstmals seit 2015 beobachtet worden war. Den stärksten Einbruch verzeichnete das Saarland mit einem Minus von 8,5 Prozent, gefolgt von Sachsen-Anhalt (-5,6 Prozent), Thüringen (-5,5 Prozent) und Berlin (-4,2 Prozent). Nur Bremen meldete einen leichten Anstieg um 0,6 Prozent.
Einschulungen in Deutschland gehen weiter zurück
Laut Destatis hängt der Rückgang der Einschulungen mit dem demografischen Wandel und einem Rückgang der Geburtenzahlen im Jahr 2019 zusammen. Hinzu komme, dass der in den vergangenen Jahren beobachtete Anstieg durch zugewanderte Kinder, insbesondere aus der Ukraine, inzwischen nachlasse. Zum Jahresende 2024 war die Zahl der Kinder im einschulungsrelevanten Alter von fünf bis sechs Jahren bundesweit um 1,1 Prozent niedriger als im Vorjahr. Sowohl die Zahl deutscher Kinder (-1,1 Prozent) als auch die der ausländischen Kinder (-0,8 Prozent) in dieser Altersgruppe ging zurück.
Der Trend betrifft nahezu alle Bundesländer. Während die Einschulungszahlen im Osten Deutschlands überdurchschnittlich stark sanken, blieb der Rückgang im Westen insgesamt moderater. Destatis führt dies vor allem auf unterschiedliche regionale Geburtenraten und Wanderungsbewegungen zurück.
Mehr Einschulungen an Förderschulen
Der Großteil der Kinder (93 Prozent) begann die Schullaufbahn an einer Grundschule. Der Anteil der Einschulungen an Förderschulen lag bei 3,5 Prozent und ist damit leicht gestiegen. An Schularten mit drei Bildungsgängen starteten 2,5 Prozent der Kinder, an Freien Waldorfschulen 0,9 Prozent. Während die Einschulungen an Grundschulen um 2,3 Prozent und an Schularten mit drei Bildungsgängen um 2,0 Prozent zurückgingen, verzeichneten Förderschulen einen Zuwachs von 0,5 Prozent.
Beim Geschlechterverhältnis zeigt sich ein bekanntes Muster: 51 Prozent der eingeschulten Kinder waren Jungen, 49 Prozent Mädchen. Auffällig ist der hohe Anteil männlicher Schulanfänger an Förderschulen – dort lag der Jungenanteil bei 69 Prozent.
Demografische Entwicklung prägt Einschulungszahlen
Der Rückgang der Einschulungen verdeutlicht die langfristigen Folgen der niedrigen Geburtenraten und einer nachlassenden Zuwanderung. Nach Einschätzung von Destatis wird sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen, sofern sich die demografischen Rahmenbedingungen nicht grundlegend ändern.