
Bamberg/München, 10. September 2025 (JPD) – Bei einem koordinierten Schlag gegen den Online-Drogenhandel haben Ermittler in Sachsen und Nordrhein-Westfalen mehrere Verdächtige festgenommen und Objekte durchsucht. Die Operation richtete sich gegen eine Gruppierung, die im Clear- und Darknet Kokain und Cannabis vertrieb. Seit Ende 2023 waren Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts und der Zentralstelle Cybercrime Bayern den Tätern auf der Spur.
Die mutmaßlichen Täter betrieben zunächst eigene Webshops und nutzten die damals größten deutschsprachigen Underground-Foren „CrimeMarket“ und „CrimeNetwork“. Trotz der Schließung dieser Plattformen setzten sie ihre illegalen Geschäfte fort. Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und das Bayerische Landeskriminalamt konnten im Rahmen umfangreicher Ermittlungen feststellen, dass die Gruppe arbeitsteilig nach einem festen Schema vorging. So wurden Betäubungsmittel zentral in Leipzig verpackt, kleinere Pakete nach Nordrhein-Westfalen verschickt und teilweise direkt an Endkunden geliefert. Insgesamt sollen mehr als 500 Kilogramm Cannabis und rund ein Kilogramm Kokain verkauft worden sein.
Am 4. und 8. September 2025 durchsuchten über 200 Beamte der Polizeidirektionen Leipzig, Chemnitz, Lippe, Minden und Soest, der Bereitschaftspolizei Bochum sowie des Bundeskriminalamts neun Objekte in Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Dabei kamen Spezialeinsatzkräfte und Diensthunde zum Einsatz. Sechs Personen wurden festgenommen, gegen vier bereits zuvor Haftbefehle wegen bandenmäßigen Drogenhandels erlassen. Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler umfangreiches Beweismaterial sicher: Kommunikationsgeräte, Bargeld, diverse Betäubungsmittel, Waffen und illegale Marihuana-Aufzuchtanlagen.
Die Ermittlungen deckten zudem die Logistik- und Finanzwege der Gruppierung auf, die größtenteils über Kryptowährungen abgewickelt wurden. Die Aufklärung der Strukturen und laufenden Geschäftsaktivitäten soll fortgesetzt werden.