Berlin, 4. Dezember 2025 (JPD) – Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport sowie die Polizei Berlin haben das „Lagebild Korruption Berlin 2024“ veröffentlicht. Demnach wurden im vergangenen Jahr 103 Ermittlungskomplexe im Bereich Korruptionskriminalität erfasst, mit einem Schwerpunkt auf Bestechung und Bestechlichkeit. Ziel der Erhebung ist es, Transparenz über die polizeiliche Korruptionsbekämpfung zu schaffen und Entwicklungen im Phänomenbereich sichtbar zu machen.

Ermittlungen zu Bestechung und Bestechlichkeit dominieren

Von den 98 identifizierten Tatverdächtigen wurden 34 als Vorteilsnehmende beziehungsweise Bestochene („Nehmende“) und 64 als Vorteilsgewährende oder Bestechende („Gebende“) geführt. Ein Großteil der Vorteilsgebenden stammt aus dem Umfeld von Justizvollzugsanstalten oder befand sich in Kontrollsituationen. Bei 13 Fällen konnten materielle Schäden von insgesamt rund 260.000 Euro festgestellt werden. Die Berechnung von Schadenssummen gestaltet sich allerdings schwierig, da bei Korruptionsdelikten häufig nicht bezifferbare Vorteile wie Wettbewerbsvorteile oder erkaufte Informationen entstehen.

Die Ermittler weisen zudem auf ein hohes Dunkelfeld hin. Viele Korruptionsdelikte bleiben unerkannt, da die Beteiligten beiderseits kein Interesse an einer Strafverfolgung haben. Das Lagebild bietet daher nur einen Teilblick auf die tatsächliche Ausprägung von Korruptionskriminalität in Berlin.

Das vollständige Lagebild Korruption Berlin 2024 ist online abrufbar unter: https://www.berlin.de/sen/inneres/presse/weitere-informationen/

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