
München, 4. Dezember 2025 (JPD) – Die wirtschaftliche Stimmung in Deutschland hat sich 2025 kaum aufgehellt. Der ifo-Geschäftsklimaindex legte von Januar bis November lediglich um 2,8 Punkte zu und blieb damit deutlich hinter den Entwicklungen früherer Jahre zurück. Nach Angaben des ifo Instituts stagnierte die Lageeinschätzung der Unternehmen nahezu, während sich die Erwartungen moderat verbesserten.
Die vom Institut befragten Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage im Jahresverlauf nur minimal schlechter als zu Jahresbeginn, gleichzeitig stiegen die Erwartungen um knapp sechs Punkte. Eine Trendwende sehen die Forschenden dennoch nicht. Die Stabilisierung des Geschäftsklimas sei allein auf vorsichtige Hoffnung in die kommenden Monate zurückzuführen, erklärte Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen.
Industrie, Handel und Dienstleistungen weiter unter Druck
In der Industrie zeigte sich im Jahresverlauf zwar eine spürbare Erholung, nahezu alle Branchen bewerten ihre Perspektiven jedoch weiterhin überwiegend negativ. Besonders deutlich verbesserte sich das Geschäftsklima bei Herstellern elektrischer Ausrüstungen. Dort legte der Indikator um über 29 Punkte zu, lag im November aber noch immer knapp im Minus. In der Chemischen Industrie trübte sich die Stimmung ab Herbst erkennbar ein. Insgesamt sank der Branchenwert dort um 8,6 Punkte. Bei Herstellern von Nahrungs- und Futtermitteln ging das Barometer sogar um 12,7 Punkte zurück.
Der Handel erholte sich im Verlauf des Jahres etwas, blieb aber auch zum Jahresende unter dem Niveau früherer Jahre. Am Bau war eine leichte Aufwärtstendenz erkennbar, die Branche konnte sich jedoch bis November nicht aus dem negativen Bereich lösen. Im Dienstleistungssektor bewegte sich der Indikator insgesamt kaum. Positive Signale kamen aus der Lagerei, die eine deutliche Verbesserung verzeichnete, und aus dem Gastgewerbe. Im Verlagswesen hingegen verschlechterte sich die Stimmung merklich.
Die Gesamtentwicklung bleibe verhalten, so das ifo Institut. Von einer wirtschaftlichen Erholung könne weiterhin keine Rede sein.