
München, 28. November 2025 (JPD) – Eine breite Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland befürwortet strengere Regeln beim Bürgergeld. Das zeigt eine neue Studie des ifo Instituts, wonach Leistungskürzungen bei Pflichtverstößen in Höhe von rund 30 Prozent als angemessen gelten. Damit entsprechen die Vorstellungen der Befragten weitgehend den von der Bundesregierung geplanten Reformen.
Mehrheit unterstützt schärfere Sanktionen beim Bürgergeld
Nach den Ergebnissen der Untersuchung sprechen sich viele Bürgerinnen und Bürger zugleich für bessere Möglichkeiten aus, eigenes Einkommen zu behalten, wenn eine Beschäftigung aufgenommen wird. Zusätzliche Verdienste sollen demnach nur zu 60 Prozent angerechnet werden, was bedeuten würde, dass Erwerbstätigen von jedem zusätzlich verdienten Euro oberhalb des Freibetrags 40 Cent netto verblieben. Derzeit ist eine vollständige Anrechnung möglich. Insbesondere Haushalte mit Kindern messen erleichterten Hinzuverdienstmöglichkeiten hohe Bedeutung bei.
Auch eine Zusammenlegung des Bürgergeldes mit anderen Sozialleistungen wie Wohngeld oder Kinderzuschlag findet breite Zustimmung. Die Studie zeigt, dass das Prinzip „Fordern und Fördern“ in der Bevölkerung verankert ist. Während die geplanten Verschärfungen der Regierung beim Fordern auf Zustimmung stoßen, sehen viele Reformbedarf beim Fördern, insbesondere bei der Attraktivität eigener Erwerbsarbeit durch günstigere Anrechnungsregeln.
Die Erhebung analysiert verschiedene Reformoptionen, darunter den Umgang mit Zuverdienst, die Berücksichtigung von Kindern, das Schonvermögen, das Niveau möglicher Leistungskürzungen sowie die Zusammenführung verschiedener Sozialleistungen. Befragt wurden 5.500 Personen, die laut ifo Institut repräsentativ für die deutsche Bevölkerung sind. Die Studie wurde abgeschlossen, bevor die neue schwarz-rote Bundesregierung ihre Pläne zur Bürgergeldreform vorstellte.