Düsseldorf, 12. November 2025 (JPD) – Das Justizministerium von Nordrhein-Westfalen hat gemeinsam mit den Präsidenten der Landesarbeitsgerichte ein Diskussionspapier zur Arbeitsgerichtsbarkeit der Zukunft vorgestellt. Ziel ist es, die Arbeitsgerichte angesichts veränderter Rahmenbedingungen effizienter, leistungsfähiger und zugleich regional erreichbar aufzustellen. Das Papier basiert auf einem viermonatigen Beteiligungsprozess mit Interessenvertretungen aus Justiz, Anwaltschaft, Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden.


Arbeitsgerichtsbarkeit der Zukunft in NRW: Reformvorschläge vorgestellt

Minister Dr. Benjamin Limbach erklärte, dass Arbeitsgerichte künftig gut erreichbar sein, rechtzeitig entscheiden und verlässlich handeln müssen. Die Reformvorschläge sehen vor, die bislang 33 Arbeits- und Landesarbeitsgerichte auf 17 größere Einheiten zu konzentrieren, um die personelle und technische Ausstattung zu verbessern und Ausfälle besser abzufangen. Gleichzeitig sollen durch lokale Gerichtstage und auswärtige Kammern weiterhin rund 40 Standorte in Nordrhein-Westfalen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen erreichbar bleiben.

Die Arbeitsgerichte in Nordrhein-Westfalen stehen aktuell vor Herausforderungen: Viele Standorte beschäftigen nur wenige Richterinnen und Richter sowie Mitarbeitende, Personalengpässe führen schnell zu Unterbrechungen im Betrieb. Gleichzeitig verändert sich die Arbeitswelt der Gerichte, Verfahren werden zunehmend digital geführt, und flexible Arbeitsmodelle für die Belegschaft gewinnen an Bedeutung. Das Diskussionspapier greift diese veränderten Rahmenbedingungen auf und schlägt Maßnahmen für effizientere Verwaltungsstrukturen und attraktive Arbeitsbedingungen vor.

Der weitere Beteiligungsprozess soll bis Ende des Jahres mit den Interessenvertretungen fortgeführt werden. Die Ergebnisse sollen in eine abschließende Empfehlung für die Reform der Arbeitsgerichtsbarkeit münden, die Anfang 2026 der Landesregierung zur Entscheidung vorgelegt wird.

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