
München, 12. November 2025 (JPD) – Jeder fünfte Selbständige in Deutschland sieht derzeit seine wirtschaftliche Existenz gefährdet. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des ifo Instituts hervor. Demnach befürchten 19 Prozent der Befragten, ihr Geschäft aufgeben zu müssen. Besonders häufig klagen Selbständige über Auftragsmangel: Im Oktober berichteten 46,6 Prozent über fehlende Aufträge – ein Anstieg gegenüber 43,6 Prozent im Juli. Damit ist die Betroffenheit deutlich größer als im Durchschnitt der Gesamtwirtschaft, wo 36,9 Prozent über Auftragseinbrüche klagten.
Wirtschaftliche Unsicherheit unter Selbständigen wächst
Das Geschäftsklima unter Selbständigen und Kleinstunternehmen hat sich laut der Erhebung im Oktober weiter eingetrübt. Der sogenannte „Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex“ fiel auf minus 23,7 Punkte, nach minus 19,8 Punkten im Vormonat. „Der wirtschaftliche Druck auf Selbständige ist weiterhin hoch“, erklärte ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. Viele Unternehmen hielten sich wegen der anhaltenden Unsicherheit mit neuen Aufträgen zurück, auch die Konsumstimmung der Verbraucher bleibe schwach.
Zudem steigt die Unsicherheit bei den Selbständigen: 33,7 Prozent der Befragten gaben an, ihre eigene Geschäftsentwicklung derzeit kaum einschätzen zu können – im September waren es noch 30,4 Prozent. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft, in der der Unsicherheitswert bei 22,6 Prozent lag, ist die Verunsicherung bei Soloselbständigen und Kleinstbetrieben damit weiterhin überdurchschnittlich hoch.
Der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex wird seit August 2021 gemeinsam vom ifo Institut und der Online-Plattform Jimdo erhoben. Er bildet alle Wirtschaftssektoren ab, legt den Schwerpunkt jedoch auf den Dienstleistungsbereich und Unternehmen mit weniger als neun Beschäftigten.