München, 11. November 2025 (JPD) – Der Münchner Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Rüdiger Veil ist mit Wirkung zum 1. November 2025 zum Richter am Oberlandesgericht München ernannt worden. Nach der Geschäftsverteilung wird der Zivilrechtsprofessor künftig im Commercial Court des Oberlandesgerichts tätig sein, der auf wirtschaftlich bedeutende Streitigkeiten spezialisiert ist.

Prof. Rüdiger Veil verstärkt Commercial Court des OLG München

Prof. Veil übernimmt künftig Aufgaben im 41. Zivilsenat, der für Streitigkeiten zwischen Gesellschaften und ihren Leitungsorganen zuständig ist. Der 54-jährige ist Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen im Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, insbesondere im Aktien-, GmbH- und Wertpapierhandelsrecht.

Der erfahrene Jurist ist Herausgeber führender Fachkommentare und Handbücher sowie Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen. Zudem verfügt er über umfangreiche Erfahrung in internationalen Schiedsverfahren und ist Mitglied des Joint Board of Appeal der Europäischen Aufsichtsbehörden (ESA). Vor seiner Berufung nach München lehrte Veil unter anderem an der Bucerius Law School in Hamburg.

Der Präsident des Oberlandesgerichts München, Dr. Heßler, bezeichnete Veil als „große Bereicherung für die Rechtsprechung des Commercial Courts“.

Commercial Courts als spezialisierte Wirtschaftssenate

Der Commercial Court am Oberlandesgericht München ist einer von zwei landesweit eingerichteten Spezialsenaten für nationale und internationale Wirtschaftsstreitigkeiten mit einem Streitwert ab 500.000 Euro. Die Verfahren können auf übereinstimmenden Wunsch der Parteien direkt vor dem Oberlandesgericht geführt werden.

Die Commercial Courts gelten als staatliche Alternative zur Schiedsgerichtsbarkeit. Sie verbinden die Unabhängigkeit staatlicher Gerichte mit der Flexibilität wirtschaftsnaher Verfahren. Der Instanzenzug ist verkürzt, die Verfahren können in englischer Sprache geführt werden, und bei Bedarf kann über Geschäftsgeheimnisse unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden.

Das Oberlandesgericht München hat zwei Senate eingerichtet: Der 40. Zivilsenat befasst sich mit Streitigkeiten in der Lieferkette, während der 41. Zivilsenat, dem nun auch Prof. Veil angehört, über gesellschaftsrechtliche Auseinandersetzungen zwischen Unternehmen und ihren Organen entscheidet.

Mit der Ernennung Veils stärkt das Oberlandesgericht seine wirtschaftsrechtliche Kompetenz und setzt die erfolgreiche Entwicklung der bayerischen Commercial Courts fort.

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