München, 5. November 2025 (JPD) – In Bayern sind erneut zwei Menschen nach dem Konsum sogenannter „Forschungschemikalien“ gestorben. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden steht der Tod eines 43-jährigen Mannes aus dem Raum Neu-Ulm und eines 20-Jährigen aus dem Bereich Ansbach in Zusammenhang mit der Einnahme der Substanz Methiodon (IC-26) – einem Methadon-Derivat mit opioidähnlicher Wirkung. Das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) warnt weiterhin vor den lebensgefährlichen Folgen dieser synthetischen Stoffe, die unter dem Sammelbegriff Research Chemicals im Internet gehandelt werden.


Erneute Todesfälle durch „Forschungschemikalien“ in Bayern

Wie das LKA mitteilte, handelt es sich bei Methiodon um eine bislang nicht unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) oder das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) fallende Substanz. Sie wird über Online-Shops als angebliche Labor- oder Forschungschemikalie verkauft, tatsächlich aber von Konsumenten als Ersatzdroge missbraucht. Bereits im Februar 2025 hatten die Behörden vor den unkalkulierbaren Risiken des Konsums gewarnt, nachdem es zu mehreren Todesfällen und Vergiftungen gekommen war.

Die aktuellen Fälle zeigen nach Angaben der Polizei erneut, dass selbst geringste Mengen tödlich sein können. Bei den beiden verstorbenen Männern wurde die Substanz im Körper nachgewiesen, toxikologische Gutachten belegten den Zusammenhang mit der Todesursache. Daneben kam es zu weiteren medizinischen Notfällen, bei denen Betroffene nach Bewusstseinsverlusten notärztlich behandelt werden mussten.


Behörden warnen vor unkontrolliertem Online-Handel mit Research Chemicals

Das Bayerische Landeskriminalamt warnt eindringlich vor der Einnahme solcher synthetischen Substanzen. Die Dosierung und Wirkungsweise seien völlig unvorhersehbar, insbesondere im Zusammenspiel mit Alkohol, Medikamenten oder anderen Drogen. Laut LKA können bereits wenige Milligramm zu schweren Vergiftungen oder Atemstillstand führen.

Die Ermittlungsbehörden verweisen darauf, dass es sich bei Research Chemicals um chemische Verbindungen aus verschiedenen Wirkstoffklassen handelt, die meist nicht reguliert und daher leicht im Internet erhältlich sind. Trotz der vermeintlich harmlosen Bezeichnung „Forschungschemikalien“ handele es sich um hochriskante Substanzen mit unberechenbaren Wirkungen.

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