
Schwerin, 26. Oktober 2025 (JPD) – Mecklenburg-Vorpommern treibt die Digitalisierung der Justiz weiter voran: Das Justizministerium hat die Pilotphase für das elektronische Probeexamen im Rahmen der Zweiten juristischen Staatsprüfung erfolgreich abgeschlossen. Nach Angaben von Justizministerin Jacqueline Bernhardt verlief der Testlauf an den Standorten Schwerin, Rostock und Greifswald Anfang Oktober ohne technische Probleme.
Von insgesamt 58 Referendarinnen und Referendaren entschieden sich 56 für die digitale Prüfungsform. Nur zwei schrieben ihr Probeexamen noch handschriftlich. Das digitale Format soll künftig auch regulär angeboten werden. „Dass dieser Schritt zeitgemäß ist, sehen wir an der großen Beteiligung“, sagte Bernhardt. Das Probeexamen ist Teil des juristischen Vorbereitungsdienstes und simuliert die schriftliche Prüfung der Zweiten Staatsprüfung.
E-Examen Mecklenburg-Vorpommern: Zweite Staatsprüfung soll digital werden
Auch im Landesjustizprüfungsamt wird die Einführung des sogenannten E-Examens als Erfolg gewertet. Justizstaatssekretärin und Amtspräsidentin Babette Bohlen betonte, die Rückmeldungen der Referendarinnen und Referendare seien überwiegend positiv gewesen. Viele hätten angekündigt, die reguläre Staatsprüfung im Februar 2026 ebenfalls digital absolvieren zu wollen. Nach Auswertung der Pilotphase soll das E-Examen dann landesweit eingeführt werden.
Darüber hinaus plant das Justizministerium, die elektronische Prüfung ab April 2027 auch für das Erste Staatsexamen an der Universität Greifswald anzubieten. Damit würde Mecklenburg-Vorpommern zu den ersten Bundesländern gehören, die die digitale Examensprüfung vollständig umsetzen.
Ministerin Bernhardt dankte dem Oberlandesgericht sowie dem Landesjustizprüfungsamt, die das Pilotprojekt gemeinsam umgesetzt hatten. Für den erfolgreichen Testlauf mussten zuvor die Juristenausbildungs- und Prüfungsordnung angepasst und ein technischer Dienstleister beauftragt werden. Zudem erhielten Referendarinnen und Referendare Zugang zu einem Testportal, um sich mit der Software vertraut zu machen. Auch Prüferinnen und Prüfer wurden in der Nutzung der Korrektursoftware geschult, da künftig elektronische Korrekturen vorgesehen sind. Parallel arbeitet das Ministerium an der Einführung einer elektronischen Prüfungsakte.
„Die Digitalisierung in der Justiz von Mecklenburg-Vorpommern schreitet unaufhaltsam voran“, sagte Bernhardt. Das E-Examen sei dabei ein zentraler Baustein, um die juristische Ausbildung moderner und effizienter zu gestalten.