
München, 17. Oktober 2025 (JPD) – Die BMC Hotelservice & Dienstleistung GmbH aus Freising hat beim Amtsgericht Landshut Insolvenz beantragt. Das Unternehmen, das mit rund 50 Beschäftigten Reinigungs- und Servicedienstleistungen für große Hotelketten erbringt, geriet aufgrund steigender Lohnkosten und verzögerter Preisweitergaben in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Marc-André Kuhne von der Münchner Kanzlei dkr kuhne dr. raith rechtsanwälte bestellt.
Insolvenzverfahren der BMC Hotelservice GmbH: Vorläufiger Verwalter prüft Sanierung
Der Geschäftsbetrieb der BMC Hotelservice GmbH wird unter Aufsicht des vorläufigen Insolvenzverwalters fortgeführt. Ziel sei es, die Aufträge mit den Hotelkunden zu sichern, Arbeitsplätze zu erhalten und Möglichkeiten einer Sanierung oder übertragenden Fortführung zu prüfen. Die Löhne der Beschäftigten sind vorerst über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert.
Die BMC Hotelservice GmbH betreibt Reinigungs- und Servicedienste für Hotels in München, Freising, Ingolstadt, Augsburg und Nürnberg. Zu den Auftraggebern zählen mehrere bekannte Hotelketten. Trotz stabiler Auftragslage geriet das Unternehmen in eine finanzielle Schieflage, weil die wiederholten Erhöhungen des gesetzlichen Mindestlohns – zuletzt auf 12,82 Euro pro Stunde – die Personalkosten stark erhöhten. Die vereinbarten Vergütungssätze mit den Hotelkunden konnten hingegen nur zeitverzögert angepasst werden.
„Die Schuldnerin konnte die fortlaufenden Lohnerhöhungen nicht in gleichem Tempo an ihre Auftraggeber weitergeben“, erklärte Insolvenzverwalter Kuhne. Dienstleister mit langfristigen Verträgen seien besonders betroffen, weil sie kurzfristig keine Preisanpassungen durchsetzen könnten.
Steigende Lohnkosten setzen Dienstleistungsbranche unter Druck
Nach Angaben Kuhnes ist die Insolvenz der BMC Hotelservice GmbH kein Einzelfall. Auch andere Unternehmen aus der Reinigungs- und Hoteldienstleistungsbranche stünden unter Druck, da die hohen Personalkosten nicht sofort in die Preise einfließen könnten. Wenn Rücklagen aufgebraucht seien, führe das oft zu Liquiditätsproblemen.
Der vorläufige Insolvenzverwalter führt derzeit Gespräche mit Auftraggebern und potenziellen Investoren, um eine Fortführung des Unternehmens zu ermöglichen. Eine Restrukturierung soll die betriebliche Struktur und Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern.