
Wiesbaden, 15. Oktober 2025 (JPD) – Die öffentliche Verschuldung in Deutschland ist im zweiten Quartal 2025 weiter gestiegen. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) beliefen sich die Schulden des Öffentlichen Gesamthaushalts gegenüber dem nicht-öffentlichen Bereich zum Quartalsende auf 2,554 Billionen Euro. Das entspricht einem Anstieg um 1,2 Prozent oder 30,6 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorquartal. Zum Öffentlichen Gesamthaushalt zählen Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte.
Öffentliche Verschuldung steigt – Bund mit größtem Zuwachs
Der Bund verzeichnete den deutlichsten Anstieg: Seine Schulden erhöhten sich um 1,8 Prozent auf 1,754 Billionen Euro, was einem Zuwachs von rund 30,9 Milliarden Euro entspricht. Maßgeblich trug dazu das „Sondervermögen Bundeswehr“ bei, dessen Verschuldung um 9,2 Prozent auf 28,3 Milliarden Euro zunahm.
Die Länder hingegen konnten ihre Gesamtverschuldung leicht reduzieren. Sie belief sich Ende Juni 2025 auf 609,8 Milliarden Euro, ein Rückgang um 5,7 Milliarden Euro beziehungsweise 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Besonders stark sanken die Schulden in Sachsen-Anhalt (-3,7 %), Baden-Württemberg und Niedersachsen (jeweils -2,6 %).
Länder unterschiedlich betroffen – Gemeinden mit steigender Verschuldung
Ein gegenteiliger Trend zeigte sich in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Schulden um 5,5 Prozent stiegen. Auch Schleswig-Holstein (+2,8 %) und Hessen (+2,5 %) verzeichneten deutliche Zuwächse.
Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden nahm die Verschuldung ebenfalls zu. Sie stieg um 3,1 Prozent auf 179,8 Milliarden Euro. Besonders stark war der Anstieg in Brandenburg (+5,7 %), Rheinland-Pfalz (+5,1 %) und Schleswig-Holstein (+4,2 %). Einen Rückgang meldete lediglich Thüringen (-0,6 %).
Die Sozialversicherung konnte ihre Verbindlichkeiten hingegen leicht abbauen. Ihre Verschuldung sank um 1,7 Prozent auf 9,7 Millionen Euro.
Öffentliche Verschuldung in Deutschland weiter auf Wachstumskurs
Insgesamt setzt sich damit der moderate Schuldenanstieg des Vorjahres fort. Trotz Rückgängen in einigen Ländern und bei der Sozialversicherung bleibt die Gesamtverschuldung des Öffentlichen Gesamthaushalts auf einem hohen Niveau.