Berlin, 10. Oktober 2025 (JPD) – Die deutschen Weinbaubetriebe erwarten für das Jahr 2025 eine deutlich bessere Ernte als im Vorjahr. Nach aktuellen Schätzungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) vom 20. September dürfte die Weinmostproduktion rund 8,2 Millionen Hektoliter betragen – ein Anstieg um 5 Prozent gegenüber 2024. Damit bleibt die Erntemenge zwar leicht unter dem Sechsjahresmittel, signalisiert aber eine deutliche Erholung nach dem wetterbedingt schwachen Vorjahr.

Weinernte 2025: Mehr Ertrag in vielen Regionen, Rückgänge im Südwesten

Während viele deutsche Anbaugebiete von günstigerer Witterung und stabilen Erträgen profitieren, müssen die großen Weinregionen Rheinhessen, Pfalz und Rheingau laut Destatis mit Rückgängen rechnen. In Rheinhessen wird die Erntemenge um rund 14 Prozent auf 2,2 Millionen Hektoliter sinken, in der Pfalz um 11 Prozent auf etwa 2,0 Millionen Hektoliter. Auch der Rheingau erwartet ein Minus von rund 7 Prozent.

Deutliche Zuwächse sind hingegen in anderen Regionen zu verzeichnen: In Baden, Württemberg, Mosel, Franken, Nahe und Saale-Unstrut liegen die Schätzungen zwischen 24 und 275 Prozent über dem Vorjahr. Diese Gebiete hatten 2024 besonders unter Spätfrösten und Starkregen gelitten.

Insgesamt entfallen 51 Prozent der diesjährigen Weinmostproduktion auf Rheinhessen und Pfalz, weitere 26 Prozent auf Baden und Württemberg. Damit bleibt die regionale Struktur der deutschen Weinproduktion weitgehend stabil.

Steigende Erträge bei Spätburgunder und Burgundersorten

Laut den Schätzungen entfällt der größere Anteil der Weinmosternte 2025 mit 5,7 Millionen Hektolitern (69 Prozent) auf Weißmost, während 2,6 Millionen Hektoliter (31 Prozent) auf Rotmost entfallen. Besonders ausgeprägt ist der Anteil weißer Trauben in den Gebieten Mosel, Rheingau und Franken.

Bei den Rebsorten zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen: Die Erntemenge des Rieslings – der wichtigsten deutschen Weißweinsorte – steigt um 3 Prozent auf rund 1,9 Millionen Hektoliter. Auch Weißer Burgunder (+16 Prozent) und Grauer Burgunder (+10 Prozent) legen spürbar zu. Rückläufig sind dagegen die Erträge bei Müller-Thurgau (-12 Prozent) und Dornfelder (-18 Prozent). Besonders deutlich fällt der Zuwachs beim Blauen Spätburgunder aus, dessen Erntemenge um 21 Prozent auf 851 000 Hektoliter steigen soll.

Trotz der Verbesserung gegenüber dem Vorjahr bleibt die Gesamtproduktion laut Destatis leicht unterdurchschnittlich – rund 3 Prozent unter dem Sechsjahresmittel von 8,5 Millionen Hektolitern.

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