
Wiesbaden, 18. September 2025 (JPD) – Die Handwerksunternehmen in Deutschland haben 2023 einen Umsatz von 766 Milliarden Euro erzielt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg das Handwerksvolumen damit um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Wachstum übertraf leicht die Verbraucherpreisentwicklung, während die Zahl der Betriebe auf 568 000 sank. Im Handwerk waren weiterhin rund 5,4 Millionen Menschen beschäftigt, was nahezu dem Vorjahresniveau entsprach.
Handwerksumsatz in Deutschland wächst stärker als Preise
Vor allem größere Handwerksunternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten verzeichneten einen deutlichen Zuwachs. Ihr Umsatz stieg um 9,3 Prozent, während kleinere Betriebe lediglich ein Plus von 3,9 Prozent erreichten. Bei der Beschäftigung zeigten sich ebenfalls Unterschiede: Während große Unternehmen ihre Belegschaften ausbauten, verloren kleinere Handwerksbetriebe Personal.
Das Handwerk erwirtschaftete 2023 rund 7,6 Prozent des Gesamtumsatzes der deutschen Wirtschaft. Zugleich waren 12,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Handwerk tätig. Damit bleibt der Sektor ein zentraler Bestandteil der deutschen Wirtschaftsstruktur.
Ausbaugewerbe treibt Handwerksumsatz in Deutschland
Besonders das Baugewerbe prägte die Entwicklung. Zwei Drittel der dortigen Unternehmen waren Handwerksbetriebe, die maßgeblich im Ausbaugewerbe aktiv sind. Diese Branche stellte mit 218 000 Unternehmen und 1,5 Millionen Beschäftigten die größte Gruppe innerhalb des Handwerks. Ihr Umsatz kletterte 2023 um 8,2 Prozent auf 220 Milliarden Euro. Während die Zahl der Unternehmen leicht zurückging, nahm die Beschäftigung moderat zu.
In anderen Gewerbegruppen verlief die Entwicklung unterschiedlich. Das Kraftfahrzeuggewerbe steigerte seinen Umsatz um 9,8 Prozent, das Gesundheitsgewerbe um 7,2 Prozent. Rückgänge waren dagegen im Bauhauptgewerbe zu verzeichnen, wo die Erlöse um 0,2 Prozent sanken und die Beschäftigung deutlicher zurückging.
Damit zeigt sich, dass der Handwerksumsatz in Deutschland 2023 nicht nur überdurchschnittlich wuchs, sondern auch durch strukturelle Verschiebungen zwischen einzelnen Gewerbegruppen geprägt war.