Köln, 11. September 2025 (JPD) – Zwei von drei Unternehmen in Deutschland fühlen sich durch schlechtes Internet beeinträchtigt. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die die Bedeutung des Glasfaser-Ausbaus für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft unterstreicht. Demnach berichten 64,5 Prozent der Betriebe von Problemen durch unzureichende Kommunikationsnetze, fast ein Drittel sogar von deutlichen Einschränkungen ihrer Geschäftsabläufe.

    Regionale Unterschiede sind dabei deutlich erkennbar. Besonders stark betroffen sind Unternehmen in Sachsen und Thüringen sowie in Teilen Süd- und Westdeutschlands, wo bis zu 40 Prozent gravierende Beeinträchtigungen melden. Im Norden hingegen fällt die Bilanz günstiger aus: In Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg fühlen sich nur knapp ein Viertel der Betriebe stark eingeschränkt. Dies korreliert mit dem regional unterschiedlich fortgeschrittenen Glasfaser-Ausbau.

    Glasfaser-Ausbau in Deutschland kommt nur langsam voran

    Obwohl in einigen Bundesländern wie Schleswig-Holstein ein Großteil der Haushalte und Unternehmen bereits Zugang zu Glasfaser hätte, nutzen viele Betriebe die Technik bislang nicht. Stattdessen greifen sie weiterhin auf VDSL- oder Kabelanschlüsse zurück. Laut Studie waren im Jahr 2025 bundesweit nur 27 Prozent der verfügbaren Glasfaseranschlüsse aktiviert.

    Die wachsenden Anforderungen durch digitale Anwendungen wie Künstliche Intelligenz lassen sich jedoch langfristig nur mit Glasfaser bewältigen. IW-Expertin Barbara Engels betont, dass der reine Netzausbau nicht ausreiche. Politik und Wirtschaft müssten stärker dafür sorgen, dass bestehende Anschlüsse auch tatsächlich genutzt werden, etwa durch branchenspezifische Informationsangebote und Investitionen in moderne IT-Infrastrukturen.

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