München, 10. September 2025 (JPD) – Die Bundesregierung verschiebt nach einer Analyse des ifo Instituts Investitionen aus dem Kernhaushalt in das schuldenfinanzierte Sondervermögen. Damit weicht sie von der ursprünglichen Zielsetzung ab, die Sondermittel zusätzlich zu den regulären Haushaltsinvestitionen einzusetzen. Laut ifo-Forscherin Emilie Höslinger nutzt die schwarz-rote Koalition die Entlastung, um die Sozialausgaben im Kernhaushalt zu erhöhen.

    Besonders deutlich wird die Verschiebung im Haushaltsentwurf für 2025. Während die Ampel-Koalition noch 53,4 Milliarden Euro für Investitionen im Bundeshaushalt eingeplant hatte, sind nun nur noch 37,5 Milliarden Euro vorgesehen. Streichungen betreffen unter anderem das geplante Darlehen für den Kapitalstock der Rentenversicherung, Investitionen in den Breitbandausbau sowie Zuschüsse für die Schieneninfrastruktur. Gleichzeitig steigt der Sozialetat spürbar, vor allem durch Mehrausgaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

    Zur Finanzierung der zusätzlichen Ausgaben plant die Regierung höhere Schulden. Statt der von der Ampel vorgesehenen 51,3 Milliarden Euro im Kernhaushalt sieht der schwarz-rote Entwurf Kreditaufnahmen von 81,8 Milliarden Euro vor. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben für 2025 auf 502,5 Milliarden Euro und damit knapp 14 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr vorgesehen.

    Das ifo Institut warnt, dass neue Darlehen an Sozialversicherungsträger zwar kurzfristig Liquidität schaffen, langfristig aber Rückzahlungslasten in die Zukunft verlagern und den Reformdruck im Sozialbereich kaschieren.

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