
Düsseldorf, 28. August 2025 (JPD) – In Düsseldorf hat am Donnerstag die erste Sicherheitskonferenz in der nordrhein-westfälischen Justiz stattgefunden. Auf Initiative des Justizministeriums kamen Vertreterinnen und Vertreter aller drei Staatsgewalten zusammen, um über Schutzmaßnahmen für die rund 43.000 Bediensteten der Justiz zu beraten. Im Mittelpunkt standen Maßnahmen gegen Beleidigungen, Bedrohungen und körperliche Angriffe, denen Justizbedienstete im Berufsalltag immer wieder ausgesetzt sind.
Justizminister Benjamin Limbach betonte in seiner Rede, dass jeder Angriff auf Justizbedienstete zugleich ein Angriff auf den Rechtsstaat sei. Niemand, der im Dienst des Rechts stehe, müsse Übergriffe hinnehmen; Bedienstete verdienten Respekt, Schutz und Rückendeckung. Bereits in den vergangenen Jahren habe die Justiz NRW wichtige Schutzmaßnahmen umgesetzt: 2023 wurden für Gerichtsvollzieher stich- und schusssichere Westen angeschafft, 2024 folgten Reizstoffsprühgeräte. Anfang 2025 erhielten rund 1.400 Beschäftigte im Außendienst mobile Alarmgeräte, die im Notfall einen stillen Alarm an die Polizei senden.
Auf der Konferenz diskutierten Expertinnen und Experten, wie organisatorische Sicherheitskonzepte in den Arbeitsalltag integriert werden können. Führungskräfte sollen dabei eine zentrale Rolle übernehmen, indem sie nach belastenden Vorfällen Unterstützung und Nachsorge organisieren. Zudem sollen sämtliche Übergriffe konsequent angezeigt werden. In vielen Staatsanwaltschaften bestehen bereits Schwerpunktdezernate für Straftaten gegen Amtsträger. Als Ergebnis der Konferenz soll eine „Grundsatzerklärung gegen Gewalt“ verabschiedet werden, die Übergriffe in jeder Form verurteilt und den Wert der Arbeit von Justizbediensteten für die Demokratie unterstreicht.