KARLSRUHE, 21. August (JPD) – Die Bundesanwaltschaft hat in der Nacht zum 21. August 2025 den ukrainischen Staatsangehörigen Serhii K. in der Provinz Rimini (Italien) festnehmen lassen. Die Maßnahme erfolgte auf Grundlage eines Europäischen Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs vom 18. August 2025 und wurde in enger Zusammenarbeit mit den italienischen Carabinieri und dem Dienst für Internationale Polizeiliche Zusammenarbeit durchgeführt.

    Serhii K. wird verdächtigt, an der mutmaßlichen Sabotage der Gaspipelines „Nord Stream 1“ und „Nord Stream 2“ im September 2022 beteiligt gewesen zu sein. Ihm werden unter anderem gemeinschaftliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion (§ 308 Abs. 1 StGB), verfassungsfeindliche Sabotage (§ 88 Abs. 1 Nr. 3 StGB) sowie die Zerstörung von Bauwerken (§ 305 Abs. 1 StGB) zur Last gelegt.

    Nach Angaben der Bundesanwaltschaft soll Serhii K. Teil einer Gruppe gewesen sein, die Sprengsätze an den Pipelines nahe der Insel Bornholm anbrachte. Mutmaßlich war er einer der Koordinatoren der Operation. Für den Transport der Sprengsätze nutzten die Täter eine Segelyacht, die von Rostock aus startete und zuvor mit gefälschten Ausweispapieren über Mittelsmänner bei einem deutschen Unternehmen angemietet worden war. Die Sprengsätze detonierten am 26. September 2022 und beschädigten beide Pipelines erheblich.

    Die Festnahme erfolgte im Rahmen internationaler Kooperation, wobei die italienischen Carabinieri in Misano Adriatico die Umsetzung des Haftbefehls vornahmen. Serhii K. soll nach seiner Überstellung aus Italien dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden. Die Bundesanwaltschaft betont, dass die Ermittlungen fortgesetzt werden, um die Hintergründe der Sabotage umfassend aufzuklären und alle beteiligten Personen zu identifizieren.

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