Das Förderprogramm Klimaangepasstes Waldmanagement wird ab sofort gemeinsam vom Bundesministerien für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fortgeführt. Die Finanzierung erfolgt ab 2024 aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des BMUV. Antragsteller erhalten ab jetzt von der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) die Bewilligungsbescheide für das Jahr 2024. Das 2022 erfolgreich angelaufene Förderprogramm unterstützt kommunale und private Wälder bei der Umstellung auf eine nachhaltige und an die Auswirkungen des Klimawandels angepasste Bewirtschaftung.
Umweltministerin Steffi Lemke: „Der Wald in Deutschland ist einer unserer wichtigsten Partner beim natürlichen Klimaschutz. Er leistet unverzichtbare Dienste für den Wasserhaushalt, in trockenen wie in nassen Zeiten, und bietet Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten und uns Menschen Raum für Erholung. Daher wollen wir Waldbesitzer und Kommunen, die Ihren Wald im Sinne des natürlichen Klimaschutzes nutzen, mit unserem Förderprogramm unterstützen. Dafür stellen wir rund 130 Millionen Euro aus unserem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz bereit.“
Waldminister Cem Özdemir: „Unsere Wälder sind besonders von der Klimakrise betroffen – und gleichzeitig unsere besten Verbündeten beim Kampf gegen sie. Daher müssen wir sie anpassen an die Herausforderungen der Zukunft, wo wir mit mehr Dürre und Hitze rechnen müssen. Denn die Wälder speichern Kohlenstoff und helfen so dabei, der Klimakrise zu begegnen. Nur klimaresiliente Wälder aber sind dauerhaft in der Lage, neben der Kohlenstoffbindung in Wäldern und Holz auch die anderen wichtigen Ökosystemleistungen zu erfüllen. Um Waldbesitzende bei dieser zentralen Aufgabe zu unterstützen, leistet das seit November 2022 laufende Förderprogramm Klimaangepasstes Waldmanagement mit seinen entsprechenden Kriterien einen wesentlichen Beitrag. Ich freue mich daher sehr, dass wir als Bundesregierung dieses Förderprogramm trotz schwieriger Haushaltslage durch die Mittel des ANK entsprechend fortführen können.“
Mehr als 8500 private und kommunale Waldbesitzende werden seit 2022 auf Basis der Förderrichtlinie Klimaangepasstes Waldmanagement dabei unterstützt, einen Kriterienkatalog langfristiger Klimaschutz- und Biodiversitätsmaßnahmen in ihren Wäldern umzusetzen. Diese Kriterien gehen dabei über den gesetzlichen Standard und die bestehenden Zertifizierungen hinaus. Die Größe der bisher geförderten Waldfläche liegt bei insgesamt etwa 1,52 Millionen Hektar. Davon liegen 57% im Körperschaftswald und 42% im Privatwald. Insgesamt konnten bereits 21% des Privat- und Kommunalwaldes in Deutschland erreicht werden. Die Förderung ist auf 10 bzw. 20 Jahre angelegt und erfordert die Einhaltung der im Förderprogramm festgelegten 11 bzw. 12 Kriterien für ein klimaangepasstes Waldmanagement. Für den Nachweis können über PEFC, FSC oder im Fall Mecklenburg-Vorpommern auch über die ANW Zusatzmodule für eine entsprechende zusätzliche Zertifizierung beantragt werden.
Anträge auf Zuwendungen aus dem Programm können weiterhin online über die Seite bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gestellt werden.
Die „Förderrichtlinie für Zuwendungen zu einem klimaangepassten Waldmanagement“ startete im November 2022 und wird von der FNR als Projektträger betreut. 2023 hatte die Bundesregierung im Haushalt des BMEL bereits 120 Millionen Euro für die Honorierung der Ökosystemleistungen bereitgestellt. Ab sofort verantworten BMUV und BMEL die Förderung des Klimaangepassten Waldmanagements gemeinsam.
Hintergrund:
Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) will die Bundesregierung die Resilienz und Klimaschutzleistung von Ökosystemen stärken. Natürliche Lebensräume wie Moore, Wälder, Wildnis, Auen, Meere und Küsten sollen besser geschützt und widerstandsfähiger werden, um dauerhaft zu den nationalen Klimaschutzzielen beizutragen Das Aktionsprogramm beinhaltet 69 Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern. Für die Finanzierung stehen bis 2027 insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung.
(c) BMEL, 29.04.2024