Berlin, 2. Dezember 2025 (JPD) – Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hat die neue Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei offiziell in Dienst gestellt. Die Einheit soll bundesweit auf Vorfälle mit unbemannten Fluggeräten reagieren und moderne technische Mittel einsetzen, um Drohnen aufzuspüren, zu stören oder abzufangen. Mit der Maßnahme erweitert die Bundespolizei ihre Fähigkeiten im Umgang mit sicherheitsrelevanten Drohnenereignissen und stärkt ihre Rolle im Krisenmanagement des Bundes.

Bundespolizei richtet spezialisierte Drohnenabwehreinheit ein

Die neue Einheit wird schrittweise personell ausgebaut und soll mit spezialisierten Kräften arbeiten, die sich auf Erkennung, Abwehr und Intervention bei Drohnenvorfällen konzentrieren. Nach Angaben des Innenministeriums greift die Bundespolizei dabei auf bestehende Expertise aus ihren Sonderdiensten zurück, darunter Einsatz- und Ermittlungsunterstützung sowie der Entschärfungsdienst. Parallel dazu werden deutsche Verkehrsflughäfen in Abstimmung mit Ländern und Betreibern technisch aufgerüstet, um Bedrohungen durch Drohnen besser begegnen zu können.

Bundesinnenminister Dobrindt bezeichnete die Abwehr unbemannter Fluggeräte als zentrales Element im Umgang mit hybriden Bedrohungslagen. Die Bundespolizei reagiert damit auf eine wachsende Zahl von Drohnensichtungen, die insbesondere an Flughäfen sicherheitsrelevante Störungen verursachen können. Solche Vorfälle können strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen und gelten als potenziell gefährliche Eingriffe in den Luftverkehr.

Die Drohnenabwehreinheit nutzt unterschiedliche technische Instrumente, darunter Systeme zur Störung von Steuersignalen, Detektionstechniken, physische Wirkmittel und eigene Abfangdrohnen. Sie ist organisatorisch der Bundespolizeidirektion 11 zugeordnet, die sämtliche Spezialkräfte der Bundespolizei bündelt und bundesweit einsetzt.

Ein weiterer Ausbau staatlicher Kapazitäten ist vorgesehen: In Kürze soll ein Gemeinsames Drohnenabwehrzentrum von Bund, Ländern und Bundeswehr entstehen. Dort sollen Vorfälle koordiniert bewertet, Standards gesetzt und neue technische Lösungen erprobt werden. Ergänzend plant der Bund ein Forschungszentrum, das Innovationen im Bereich der Drohnentechnik entwickeln und den Transfer in die Sicherheitsarchitektur beschleunigen soll.

Am Rande der Vorstellung wies der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dieter Romann, darauf hin, dass allein im laufenden Jahr bereits eine dreistellige Zahl von Drohnensichtungen im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei festgestellt worden sei. Ein Großteil dieser Vorfälle habe sich an großen Verkehrsflughäfen ereignet, weshalb eine Ausweitung bestehender Flugverbotszonen geprüft werde.

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