Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland haben im zweiten Quartal 2025 erneut angezogen, große Sprünge blieben aber aus. Am deutlichsten stiegen die Preise für Einfamilienhäuser, während Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser nur leicht und im Gleichschritt mit der allgemeinen Teuerung zulegten. Fast überall liegen die Kaufpreise aktuell noch deutlich unter den Allzeithochs aus dem Jahr 2022, bei der gegenwärtig eher schwachen Dynamik würden diese im bundesweiten Durchschnitt erst in rund 4 Jahren wieder erreicht. In Leipzig liegen die Preise allerdings bereits darüber.

    Das geht aus der aktuellen Auswertung des German Real Estate Index (GREIX) hervor, ein Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte sowie von ECONtribute und dem Kiel Institut für Weltwirtschaft.

    Im Vergleich zum Vorquartal (Q2 2025 zu Q1 2025) stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 0,7 Prozent. Mehrfamilienhäuser verteuerten sich um 1,0 Prozent. Stärker fiel der Preiszuwachs bei Einfamilienhäusern aus: Sie verteuerten sich um 2,0 Prozent.

    Gemessen in aktueller Kaufkraft blieben die Preise für Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser praktisch konstant, Einfamilienhäuser verteuerten sich leicht um gut 1 Prozent.

    „Wir sehen eine ähnliche Entwicklung wie im ersten Quartal 2025. Die Preise ziehen weiterhin an, aber es gibt keine riesigen Sprünge“, sagt Jonas Zdrzalek, Immobilienmarktexperte am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel).

    Etwas deutlicher zeigt sich der Preiszuwachs im Vorjahresvergleich (Q2 2025 zu Q2 2024): Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser wurden jeweils 2,7 Prozent teurer verkauft. Einfamilienhäuser verteuerten sich sogar um 3,7 Prozent.

    Steigende Preise vor allem in Leipzig

    In den acht größten deutschen Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart) legten die Immobilienpreise insgesamt eher eine kleine Verschnaufpause ein, während sie in Leipzig ein neues Allzeithoch erreichten.

    Dort sind die Preise im Vergleich zum Vorquartal (Q2 2025 zu Q1 2025) um 2,9 Prozent gestiegen. „Das Niveau der Quadratmeterpreise ist dort noch immer relativ niedrig. Daher gibt es noch viel Potenzial nach oben, das jetzt offenbar ausgenutzt wird“, sagt Zdrzalek.

    In Düsseldorf (+1,0 Prozent), Köln und Frankfurt (jeweils +0,9 Prozent) sind eher moderate Anstiege zu verzeichnen. Leichte Rückgänge waren in Stuttgart (-0,6 Prozent) sowie in Berlin (-1,0 Prozent) zu sehen, wo die Preise aber bereits im Vorquartal vergleichsweise stark gestiegen sind.

    Damit lässt Leipzigs Immobiliendynamik die anderen Top-8-Städte weit hinter sich, wo die Preise noch deutlich unter ihren Höchstständen aus dem Jahr 2022 notierten. Im bundesweiten Schnitt beträgt der Abstand noch über 10 Prozent, in München, Hamburg und Stuttgart sogar über 15 Prozent.

    Setzt sich die gegenwärtig eher moderate Preisdynamik fort, würden neue Höchststände für Eigentumswohnungen bundesweit erst in 15 Quartalen, also Anfang 2029, wieder erreicht.

    Außerhalb der Top-8 sind die Verkaufspreise im Vergleich zum Vorquartal überwiegend gestiegen. Besonders deutlich ist das im Kreis Mettmann (+5,4 Prozent) sowie im Rhein-Erft-Kreis (+3,0 Prozent) zu erkennen. Der erstmals im GREIX enthaltene Index für Nordrhein-Westfalen (NRW) zeigt außerdem: In NRW lagen die Preisanstiege im Vergleich zum Vorquartal über dem Bundesdurchschnitt.

    Zahl der Transaktionen steigt

    Die Zahl der Transaktionen legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu: Es wurden 25 Prozent mehr Mehrfamilienhäuser verkauft, 16 Prozent mehr Eigentumswohnungen sowie 9 Prozent mehr Einfamilienhäuser.

    „Wir sehen zwar deutlich mehr Marktaktivität, von einem Boom kann man aber noch nicht sprechen“, sagt Zdrzalek. „Die Wertsteigerung von Immobilien, zumal bereinigt um die Inflationsrate, dürfte derzeit stark von individuellen Faktoren geprägt sein, und ist nicht von einer allgemeinen Hausse getragen.“

    IfW, 07.08.2025

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