
Im aktuellen RTL/ntv Trendbarometer erreicht die AfD mit 26 Prozent (+1) ihren bisher höchsten gemessenen Wert und liegt damit vor der Union. Diese fällt um einen weiteren Punkt auf 24 Prozent – ihr schlechtester Wert seit der Bundestagswahl 2021, als sie unter Armin Laschet mit 24,1 Prozent das bislang schwächste Ergebnis ihrer Geschichte erzielte. Die SPD verharrt bei 13 Prozent, ebenso wie die Grünen, die um einen Punkt auf ebenfalls 13 Prozent zulegen. Die Linke verliert einen Punkt und liegt bei 11 Prozent. FDP (3 %), das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW, 4 %) und sonstige Parteien (6 %) bleiben auf dem Niveau der Vorwoche. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen steigt auf 25 Prozent – deutlich mehr als bei der Bundestagswahl 2021 (17,9 %).
Bei der Frage nach der politischen Kompetenz liegt die Union mit 19 Prozent zwar weiterhin vorn, verliert jedoch erneut an Zustimmung (–1). Die AfD verbessert sich leicht auf 12 Prozent, während SPD (7 %), Grüne (5 %) und Linke (5 %) unverändert auf niedrigem Niveau bleiben. Die Hälfte der Bundesbürger (50 %) traut keiner Partei zu, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen.
Die wirtschaftliche Stimmung trübt sich weiter ein: Nur noch 14 Prozent der Befragten erwarten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage (–4), während 62 Prozent mit einer Verschlechterung rechnen – der höchste Pessimismus-Wert des laufenden Jahres. 22 Prozent gehen von gleichbleibenden Verhältnissen aus. Der daraus berechnete Indexwert sinkt auf –48. Die ökonomische Lage gehört derzeit zu den Top-3-Themen im öffentlichen Interesse – hinter dem Krieg in der Ukraine und dem Nahostkonflikt.
Vertrauen in Kanzler Merz und Regierungskoalition sinkt deutlich
100 Tage nach seiner Wahl zum Bundeskanzler fällt die Zustimmung zu Friedrich Merz auf ein Rekordtief: Nur noch 29 Prozent der Befragten zeigen sich mit seiner Arbeit zufrieden (–3), während 67 Prozent unzufrieden sind. Besonders kritisch wird seine Leistung in Ostdeutschland bewertet (nur 20 Prozent Zustimmung), im Westen liegt der Wert bei 31 Prozent. Die Unzufriedenheit ist besonders ausgeprägt bei Anhängern der AfD (95 %), der Linken (89 %) und der Grünen (77 %). Selbst unter SPD-Anhängern überwiegt mit 60 Prozent die Kritik. Lediglich die Anhängerschaft von CDU/CSU hält mit 72 Prozent mehrheitlich zum Kanzler.
Trotz der schwachen Kanzlerwerte geht eine knappe Mehrheit von 52 Prozent der Bevölkerung davon aus, dass die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD bis zum Ende der Legislaturperiode 2029 Bestand haben wird. 43 Prozent erwarten ein vorzeitiges Ende. Besonders groß ist das Vertrauen in den Fortbestand der Koalition bei den Anhängern von CDU/CSU (81 %), SPD (64 %) und Grünen (67 %). Zum Vergleich: Im Sommer 2024 hatten noch 60 Prozent der Befragten geglaubt, die Ampel-Koalition werde durchhalten – obwohl sie sich damals bereits in einer politischen Abwärtsspirale befand. Unter AfD-Anhängern erwarten aktuell hingegen drei Viertel (74 %) ein Scheitern der schwarz-roten Regierung.
Die Daten zu den Parteipräferenzen, zur politischen Kompetenz und zu den Wirtschaftserwartungen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland im Zeitraum vom 5. bis 11. August 2025 erhoben. Datenbasis: 2.505 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.
Die Daten zur Zufriedenheit mit Friedrich Merz sowie zum Fortbestand der Regierungskoalition wurden im selben Zeitraum (bzw. vom 8. bis 11. August 2025) erhoben. Datenbasis: 1.001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
RTL, 12.08.2025