
Wiesbaden/Berlin, 11. Dezember 2025 (JPD) – Die deutsche Bevölkerung wird in den kommenden Jahrzehnten deutlich älter und kleiner. Laut der 16. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wird im Jahr 2035 bereits jede vierte Person in Deutschland 67 Jahre oder älter sein. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Menschen im Erwerbsalter ab, was langfristig Auswirkungen auf Renten- und Sozialversicherungssysteme haben wird.
Demografischer Wandel: Mehr Rentner, weniger Erwerbstätige
Die Babyboomer-Generation tritt in den Ruhestand, während nachfolgende Jahrgänge zahlenmäßig kleiner ausfallen. Bis 2038 wird die Zahl der Menschen ab 67 Jahren voraussichtlich um 3,8 bis 4,5 Millionen auf 20,5 bis 21,3 Millionen steigen. Der Anteil dieser Altersgruppe erhöht sich von 20 Prozent im Jahr 2024 auf 25 bis 27 Prozent. Besonders relevant für den künftigen Pflegebedarf ist der Anstieg der hochaltrigen Bevölkerung ab 80 Jahren, die von 6,1 Millionen im Jahr 2024 auf 8,5 bis 9,8 Millionen im Jahr 2050 wächst.
Die Erwerbsbevölkerung im Alter von 20 bis 66 Jahren schrumpft dagegen erheblich. 2024 zählten 51,2 Millionen Menschen zu dieser Altersgruppe. Selbst bei hoher Nettozuwanderung wird die Zahl bis 2070 nur moderat auf 45,3 Millionen sinken; bei niedriger Zuwanderung könnten es lediglich 37,1 Millionen Erwerbstätige sein. Der Altenquotient, also das Verhältnis von Personen im Rentenalter zu Erwerbstätigen, könnte von aktuell 33 auf bis zu 61 steigen.
Langfristige Bevölkerungstrends bis 2070
Unter den angenommenen moderaten Bedingungen von Geburtenrate, Lebenserwartung und Zuwanderung wird die Gesamtbevölkerung Deutschlands bis 2070 auf etwa 74,7 Millionen Menschen sinken. Abhängig von den Szenarien liegt die Spannbreite zwischen 63,9 und 86,5 Millionen. Regionale Unterschiede werden deutlicher: Während die Bevölkerung in westdeutschen Flächenländern stabil bleiben kann, schrumpft sie in ostdeutschen Flächenländern zwischen 14 und 30 Prozent. In den Stadtstaaten könnte bei hoher Zuwanderung ein moderates Wachstum eintreten, während bei niedriger Zuwanderung ein Rückgang um bis zu 11 Prozent möglich ist.
Der Anteil der älteren Bevölkerung variiert regional stark. In den ostdeutschen Flächenländern betrug der Anteil der über 67-Jährigen 2024 24 Prozent, in den westdeutschen Flächenländern 20 Prozent und in den Stadtstaaten 17 Prozent. Bis 2039 steigt die Zahl der Seniorinnen und Senioren in den westdeutschen Flächenländern um rund 30 Prozent auf etwa 16,3 Millionen, in den ostdeutschen Flächenländern fällt der Anstieg geringer aus. In den Stadtstaaten wird die Zahl der über 67-Jährigen bis 2070 um 50 bis 58 Prozent steigen.