Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein

Keine Entgeltfortzahlung bei Tattoo-Komplikationen

Wer sich freiwillig tätowieren lässt und infolgedessen erkrankt, hat keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Das entschied das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein und bewertete die Entzündung einer Tätowierung als selbstverschuldete Arbeitsunfähigkeit. Eine Tätowierung sei ein bewusst eingegangenes Gesundheitsrisiko und damit keine unverschuldete Erkrankung im Sinne des Entgeltfortzahlungsgesetzes.

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Kollege in Küche verletzt: Nicht jeder Fehlgebrauch eines Filetiermessers rechtfertigt eine fristlose Kündigung

Wer mit einem äußerst scharfen Filetiermesser hantiert, muss besonders sorgfältig agieren, um Verletzungen von Kollegen auszuschließen. Nicht jeder Fehlgebrauch rechtfertigt aber eine Kündigung ohne vorherige einschlägige Abmahnung. Dies hat wie bereits zuvor das Arbeitsgericht Lübeck (3 Ca 1157/22) das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein (5 Sa 5/23) am 13. Juli 2023 entschieden. Der 29-jährige…

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Kein Pardon auf der Weihnachtsfeier – sexuelle Belästigung einer Kollegin rechtfertigt fristlose Kündigung

Wie bereits im Juni berichtet, gibt es laut Urteil des Arbeitsgerichts Elmshorn (3 Ca 1501 e/22) auch auf einer betrieblichen Weihnachtsfeier keinen Freifahrtschein für sexuell belästigende Äußerungen gegenüber Kolleginnen.  Gegen die Entscheidung hatte der Kläger Berufung beim Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein (6 Sa 71/23) eingelegt. Im Berufungstermin haben sich die Parteien im Vergleichswege auf…

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Krankheit während kompletter Kündigungsfrist – Beweiswert von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen erschüttert

Wer in unmittelbarem Zusammenhang mit seiner Kündigung während der gesamten Kündigungsfrist der Arbeit aufgrund eingereichter Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen fernbleibt, muss damit rechnen, dass er unter Umständen keine Entgeltfortzahlung beanspruchen kann. Das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein (Urteil vom 2. Mai 2023 – 2 Sa 203/22 -) hat in Auseinandersetzung mit der Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts vom 8.…

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Impfunfähigkeitsbescheinigung aus dem Internet – keine gefestigte arbeitsgerichtliche Rechtsprechung

Ob die Vorlage einer aus dem Internet ausgedruckten ärztlichen „Bescheinigung über die vorläufige Impfunfähigkeit“ durch einen Arbeitnehmer die fristlose Kündigung eines langjährigen Arbeitsverhältnisses seitens des Arbeitgebers rechtfertigt, wird von den Arbeitsgerichten in Schleswig-Holstein unterschiedlich beurteilt. Während das Arbeitsgericht Lübeck (5 Ca 189/22) eine außerordentliche Kündigung mit sozialer Auslauffrist für rechtlich…

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