
München, 19. Dezember 2025 (JPD) – Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland ist im Dezember erneut gesunken. Das ifo Beschäftigungsbarometer fiel auf 91,9 Punkte, nach 92,5 Punkten im November, und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Nach Einschätzung des Münchner ifo Instituts setzen viele Betriebe ihren Stellenabbau fort, während Neueinstellungen weiterhin zurückgestellt werden.
Schwache Konjunktur belastet den Arbeitsmarkt
Besonders deutlich zeigt sich die Entwicklung in der Industrie, wo der Personalabbau nach Angaben des Instituts branchenübergreifend anhält. Vor allem Unternehmen der Bekleidungsindustrie planen, ihre Beschäftigtenzahl weiter zu reduzieren. Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen, spricht von einem schleichenden Stellenabbau, der im Jahr 2025 vor allem das verarbeitende Gewerbe geprägt habe und durch die anhaltend schwache Konjunktur verstärkt werde.
Auch im Dienstleistungssektor bleibt die Zurückhaltung bei Neueinstellungen spürbar, das Beschäftigungsbarometer gab dort erneut nach. Ähnliche Tendenzen zeigen sich im Handel, wo Unternehmen für das kommende Jahr mit weniger Personal kalkulieren. Im Baugewerbe halten sich positive und negative Erwartungen derzeit die Waage; insbesondere das Bauhauptgewerbe rechnet mit einem stabilen Personalbestand.
Einen vorsichtig positiven Ausblick geben hingegen einzelne Branchen. Vor allem im Tourismus sowie bei Unternehmensberatungen planen die Betriebe nach Angaben des ifo Instituts im neuen Jahr zusätzliche Einstellungen. Insgesamt deutet das Barometer jedoch auf einen weiterhin angespannten Arbeitsmarkt hin, der von konjunktureller Unsicherheit geprägt bleibt.