
München, 1. Dezember 2025 (JPD) – Die deutsche Industrie sieht sich erneut mit wachsenden Engpässen bei Vorprodukten konfrontiert. Nach aktuellen Daten des ifo Instituts berichten 11,2 Prozent der befragten Unternehmen von Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung. Im Oktober lag dieser Anteil noch bei 5,5 Prozent. Besonders fehlende Halbleiter belasten die Branche erheblich, wie Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen, erklärte.
Industrie kämpft mit Engpässen bei Halbleitern und Vorprodukten
Am stärksten betroffen ist die Automobilindustrie. Mehr als ein Viertel der Unternehmen meldete im November Lieferprobleme bei benötigten Vorprodukten. Noch im Oktober war die Lage deutlich entspannter, damals berichteten weniger als ein Prozent der Betriebe von Engpässen. Auch Hersteller elektronischer und optischer Produkte registrierten einen deutlichen Anstieg der Materialknappheit. Der Anteil betroffener Unternehmen stieg dort von 10,4 auf 17,5 Prozent. In der Elektrotechnik kletterte der Wert von 10 auf 16 Prozent, im Maschinenbau auf 8,2 Prozent.
Langfristig liegt der Anteil der Unternehmen mit Materialproblemen im Vorkrisenniveau bei 5,2 Prozent. Ein ähnlich hoher Spitzenwert wie heute wurde zuletzt im April 2024 mit 12,4 Prozent verzeichnet. Der bislang stärkste Höhepunkt der Lieferengpässe datiert aus dem Dezember 2021, als 81,9 Prozent der Industriebetriebe betroffen waren.