
München, 10. Dezember 2025 (JPD) – Die Investitionsbereitschaft deutscher Unternehmen ist nach Daten des ifo Instituts deutlich gesunken. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage fielen die Investitionserwartungen für das laufende Jahr im November auf minus 9,2 Punkte. Im März hatten sie noch bei 2,4 Punkten gelegen. Gründe seien ein tiefgreifender Strukturwandel und Unsicherheit über wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, erklärte ifo-Konjunkturexpertin Lara Zarges.
Industrie dämpft Investitionspläne deutlich
Besonders stark betroffen ist die Industrie. Die Investitionserwartungen für das laufende Jahr sanken dort auf minus 17,3 Punkte. Im Fahrzeugbau verschlechterten sich die Werte von minus 11,4 auf minus 36,7 Punkte, in der Chemieindustrie fielen sie von 21,0 auf minus 9,4 Punkte und im Maschinenbau von 0,9 auf minus 15,3 Punkte. Für das kommende Jahr gehen die Industrieunternehmen zwar weiter von einem Rückgang aus, allerdings weniger ausgeprägt als 2025.
In der Chemiebranche bleiben die Aussichten mit minus 15,8 Punkten auch für 2026 zurückhaltend. Der Fahrzeugbau erwartet, seine Investitionen im kommenden Jahr auf ähnlichem Niveau zu halten. Anders als in den Vorjahren rechnen Automobilhersteller jedoch mit geringeren Budgets für Software sowie Forschung und Entwicklung. Lediglich bei Ausrüstungen werden steigende Ausgaben erwartet. Einen positiven Ausblick meldet die IT- und Elektronikindustrie, die als einziger Industriezweig Investitionen in allen Anlagekategorien ausweiten will. Dazu zählt insbesondere ein Anstieg bei Forschung und Entwicklung.
Auch im Handel verschlechterten sich die Erwartungen für das laufende Jahr von minus 10,1 auf minus 13,1 Punkte. Für 2026 bleibt die Branche mit minus 9,7 Punkten pessimistisch. Dienstleistungsunternehmen haben ihre Pläne 2025 ebenfalls zurückgenommen. Zugleich zeigen sie mit einem Saldo von 1,1 Punkten für das kommende Jahr den vergleichsweise optimistischsten Ausblick.