
München, 9. Dezember 2025 (PM) – Die Selbständigen kämpfen mit hoher Unsicherheit. Nach zwei Rückgängen hat sich das Geschäftsklima der Selbstständigen im November leicht verbessert, bleibt aber auf niedrigem Niveau: Der „Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex“ stieg auf minus 19,8 Punkte, nach minus 23,7 im Oktober. Die Selbständigen bewerteten ihre laufenden Geschäfte weniger negativ und auch ihre Erwartungen für die Zukunft hellten sich auf. „Für die Selbständigen ist es eine wirtschaftliche Achterbahn“, sagt ifo-Expertin Katrin Demmelhuber.
Die unklaren Rahmenbedingungen dämpfen die Investitionsbereitschaft: Ein gutes Drittel der Soloselbständigen und Kleinstunternehmen plant für 2026 geringere Investitionen, nur jeder Sechste hat vor, mehr zu investieren. Anders sieht es in der Gesamtwirtschaft aus: Dort plant knapp ein Viertel der Unternehmen, die Investitionen 2026 auszuweiten.
Weitere Risiken in Folge der aktuellen Unsicherheit zeigt eine Befragung des ifo Instituts zu den Finanzierungsquellen: 91 Prozent der Soloselbständigen und Kleinstunternehmen nennen Eigenkapital als eine Hauptfinanzierungsquelle, je ca. 22 Prozent setzen Leasing und Beteiligungskapital als Finanzierungsform ein, 15 Prozent erhalten Unterstützung von Familie und Freunden. Bankkredite spielen für 46 Prozent eine Rolle, werden aber ungleich genutzt ‒ Kleinstunternehmen greifen wesentlich häufiger darauf zurück als Soloselbständige. „Wegen dieser starken Abhängigkeit von Eigenmitteln und informellen Finanzierungen könnten Selbständige bei Nachfrageschocks und Liquiditätsengpässen schneller in Schwierigkeiten geraten“, sagt Demmelhuber.
Seit August 2021 berechnet das ifo Institut den Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex für Soloselbständige und Kleinstunternehmen (weniger als 9 Mitarbeiter*innen). Wie im Gesamtindex sind alle Sektoren abgebildet. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Dienstleistungssektor.