Bonn, 10. Dezember 2025 (JPD) – Das Bundeskartellamt hat den Zusammenschluss zwischen dem US-Unternehmen Ball Corporation und dem Getränkedosenhersteller Benepack freigegeben. Ball erwirbt über seine Tochtergesellschaft Rexam Limited 80 Prozent der Anteile an zwei europäischen Benepack-Töchtern und erhält damit die alleinige Kontrolle über deren Geschäftstätigkeit. Das Amt sah trotz der bestehenden Marktverhältnisse keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken.

Kartellamt prüft Auswirkungen auf konzentrierten Dosenmarkt

Sowohl Ball als auch Benepack produzieren Aluminiumgetränkedosen. Benepack ist seit 2020 mit einem Werk in Belgien und zuletzt auch mit einer neuen Produktionsstätte in Ungarn in Europa vertreten. Ball zählt zu den weltweit größten Herstellern von Verpackungslösungen aus Aluminium und produziert auch in Deutschland.

In Europa sei der Markt bereits stark konzentriert, teilte das Bundeskartellamt mit. Die Behörde habe die wettbewerblichen Folgen des Erwerbs daher eingehend untersucht. Ball stärke durch die Übernahme zwar seine Marktstellung, dennoch verblieben nach Einschätzung der Wettbewerbsbehörde ausreichende Ausweichmöglichkeiten für Abnehmerinnen und Abnehmer.

Nach intensiven Ermittlungen, in die Wettbewerber und rund 35 Kunden einbezogen wurden, bewertet das Amt die Auswirkungen des Vorhabens insbesondere im Westen Deutschlands und den angrenzenden Benelux-Staaten als relevant. Ausschlaggebend seien hohe Transportkosten, die die Belieferung von Getränkedosen räumlich begrenzen.

Auf dem betroffenen Markt seien neben Ball und Benepack auch andere Hersteller mit mehreren Standorten präsent, darunter die Ardagh Group sowie die Anbieter Canpack und Crown. Damit blieben den Getränkeherstellern und -abfüllern weiterhin mehrere konkurrierende Lieferanten, so das Bundeskartellamt.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner