
Innenminister Herbert Reul hat am Montag, 12. Mai 2025, die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Kriminalitätsaufkommen und Stresserleben in der Kriminalpolizei Nordrhein-Westfalen“ (FoKuS Kripo) vorgestellt. Ziel der wissenschaftlichen Untersuchung, die durch die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW durchgeführt wurde, war es, die Belastungssituation in der Kriminalpolizei zu analysieren.
Herbert Reul: „Die Kriminalpolizei, ermittelt Straftäter und klärt Verbrechen auf. Wir müssen die Menschen der Kripo bei ihrer Arbeit so gut es geht unterstützen. Die Studie hat gezeigt, dass alle Kommissariate viel Arbeit haben, aber nicht überall von einer permanenten Überbelastung gesprochen werden kann. Wir haben schon viele Verbesserungen auf den Weg gebracht und machen auf grundlage der Studie nun weiter.”
Die Studie zeigt: Die Belastung in der Kriminalpolizei ist hoch – aber nicht flächendeckend überlastend. Der Anstieg komplexer Delikte wie digitaler Betrug sowie sexualisierte Gewalt und Cybercrime erschweren die Arbeit. Besonders herausfordernd sind emotionale Fälle wie Kindesmissbrauch oder häusliche Gewalt. Gleichzeitig gestaltet sich die Nachwuchsgewinnung als schwierig. Auch die Pensionierungswelle stellt die Kommissariate vor Herausforderungen. Trotzdem ist die Motivation hoch: Viele Befragte empfinden ihre Arbeit als sinnvoll und identifizieren sich stark mit ihrem Beruf.
Das Innenministerium hat bereits reagiert: Seit 2022 kann die Kripo zusätzlich mehr als 400 Ermittlerinnen und Ermittler einsetzen, es wurde der Ausbildungs-/Studienschwerpunkt „Ermittlungen“ eingeführt und Cybercrime-Inspektionen sowie spezielle digitale Tatortteams aufgebaut. Auch das Vorgangsbearbeitungssystem der Polizei wird derzeit überarbeitet und für die Ermittlerinnen und Ermittler handhabbarer gemacht. Zudem ist ein Pilotprojekt mit Kriminalassistenten in Planung. Auch eine engere Zusammenarbeit mit der Justiz soll künftig die Kriminalpolizei entlasten.
IM NRW, 12.05.2025