
Nürnberg, 11. Dezember 2025 (JPD) – Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth beginnt Mitte November ein Strafverfahren gegen zwei Beschuldigte, denen die Staatsanwaltschaft umfangreichen Handel mit dem Corona-Medikament Paxlovid sowie Untreue vorwirft. Die Hauptverhandlung richtet sich gegen eine Münchner Apothekerin und einen Mitarbeiter, die nach Überzeugung der Ermittler verschreibungspflichtige Arzneimittel in großem Umfang ohne die erforderlichen Genehmigungen verkauft haben sollen.
Vorwurf des illegalen Arzneimittelhandels
Nach der Anklage der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen sollen die Angeklagten zwischen Januar und Juni 2023 das nicht frei verkäufliche Medikament Paxlovid in zehn Fällen ohne Rezepte und ohne Großhandelserlaubnis abgegeben haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie das Präparat in Chargen von 35 bis 1.500 Packungen an verschiedene Abnehmer veräußerten und dadurch einen Gesamtwert von mehr als 1,5 Millionen Euro erzielten. Beide sitzen in Untersuchungshaft.
Die 12. Strafkammer hat für das Verfahren mehrere Folgetermine im November und Dezember angesetzt und zusätzliche Termine vorbehalten. In drei weiteren Verfahren wegen mutmaßlich illegalen Paxlovid-Handels gegen insgesamt sechs weitere Beschuldigte steht die Terminierung noch aus.