
Karlsruhe, 8. Dezember 2025 (JPD) – Ermittlerinnen und Ermittler der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe und des Landeskriminalamts Baden-Württemberg haben gemeinsam mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Infrastruktur mutmaßlicher Cyberbetrüger ins Visier genommen. Im Rahmen der „Operation Herakles“ wurden bundesweit mehr als 3 500 von Tätergruppen genutzte Rufnummern identifiziert und durch die zuständigen Provider abgeschaltet. Die Maßnahmen sollen die Durchführung betrügerischer Telefon- und Onlinegeschäfte deutlich erschweren.
Cybercrime: Ermittlungsbehörden legen Telefon-Infrastruktur lahm
Die Aktion richtet sich gegen internationale Netzwerke, die über betrügerische Online-Plattformen agieren und Telekommunikationsdienste als sogenanntes „Crime-as-a-Service“ nutzen. Festnetz-, Mobilfunk- und VoIP-Nummern wurden nach Angaben der Behörden massenhaft an Betrugsgruppen vermietet, um unter anderem angebliche Finanzdienstleistungen anzubieten oder Opfer mit bekannten Maschen wie „Enkeltrick“ oder „Falscher Polizeibeamter“ zu täuschen.
Bis zum 5. Dezember 2025 ermittelte das LKA 3 562 überwiegend deutsche Rufnummern, über die mutmaßlich Kontakt zu Geschädigten in Deutschland aufgenommen wurde. Die Abschaltung dieser Anschlüsse soll die Kommunikationswege der Täter empfindlich treffen und die Durchführung weiterer Straftaten erschweren. Zusätzlich wurden in enger Abstimmung mit österreichischen Behörden 355 Festnetznummern in Österreich außer Betrieb genommen.
Ermittler setzen auf nachhaltige Störung von Betrugsnetzwerken
Das Cybercrime-Zentrum der Generalstaatsanwaltschaft und das LKA hatten bereits im Juni und Oktober 2025 mehr als 2 200 betrugsrelevante Domains stilllegen lassen. Mit der fortgeführten Operation Herakles wollen die Behörden die digitale Infrastruktur der Tätergruppen langfristig schädigen und so den Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern stärken. Die Kooperation mit der BaFin spielt nach Behördenangaben eine zentrale Rolle bei der Identifikation verdächtiger Strukturen.
Die beteiligten Stellen kündigten an, die gemeinsame Bekämpfung von Online-Betrug und Cyber-Trading-Kriminalität konsequent fortzuführen.