
Wiesbaden, 22. Dezember 2025 (JPD) – Der Schweinebestand in Deutschland ist im Herbst 2025 erneut gestiegen, während die Zahl der schweinehaltenden Betriebe weiter zurückgeht. Zum Stichtag 3. November 2025 wurden bundesweit 21,5 Millionen Schweine in 15 220 Betrieben gehalten. Nach vorläufigen Ergebnissen der Viehbestandserhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) entspricht dies einem Zuwachs von 2,8 Prozent gegenüber Mai 2025 sowie einem Plus von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im selben Zeitraum blieb die Zahl der Betriebe gegenüber Mai 2025 nahezu unverändert, sank jedoch im Jahresvergleich um 2,7 Prozent. Langfristig zeigt sich ein deutlicher Strukturwandel: Seit 2015 ist die Zahl der schweinehaltenden Betriebe um mehr als 40 Prozent zurückgegangen.
Strukturwandel in der Tierhaltung setzt sich fort
Trotz des jüngsten Anstiegs liegt der Schweinebestand deutlich unter dem Niveau von vor zehn Jahren. Seit 2015 ist er um mehr als ein Fünftel gesunken. Da die Zahl der Betriebe im gleichen Zeitraum jedoch wesentlich stärker abnahm, hält der Trend zu größeren Einheiten an. Im November 2025 entfielen auf einen Betrieb durchschnittlich mehr als 1 400 Schweine, rund 300 Tiere mehr als noch zehn Jahre zuvor.
Innerhalb der einzelnen Haltungsformen entwickelten sich die Bestände unterschiedlich. Die Zahl der Mastschweine ging im Jahresvergleich deutlich zurück, während Ferkel und Jungschweine spürbar zunahmen. Auch der Bestand an Zuchtsauen lag leicht über dem Vorjahresniveau. Insgesamt unterstreichen die Daten eine anhaltende Verschiebung innerhalb der Schweinehaltung.
Rinder- und Milchkuhbestand weitgehend stabil
Neben den Schweinezahlen veröffentlichte Destatis auch aktuelle Angaben zu anderen Nutztieren. Zum Stichtag 3. November 2025 hielten die Betriebe in Deutschland rund 10,5 Millionen Rinder, darunter 3,6 Millionen Milchkühe. Gegenüber dem Vorjahr ging der Rinderbestand leicht zurück, während die Zahl der Milchkühe geringfügig zunahm.
Deutlich rückläufig bleibt hingegen die Zahl der Milchkuhhaltungen. Innerhalb eines Jahres sank sie um mehr als zehn Prozent, im Zehnjahresvergleich sogar um rund 41 Prozent. Auch hier zeigt sich eine fortschreitende Konzentration auf weniger, größere Betriebe.
Leichter Anstieg beim Schafbestand
Der Schafbestand in Deutschland entwickelte sich zuletzt moderat positiv. Mit rund 1,5 Millionen Tieren lag er leicht über dem Vorjahreswert, blieb jedoch unter dem Niveau von 2015. Die Zahl der schafhaltenden Betriebe nahm sowohl im Jahres- als auch im Zehnjahresvergleich weiter ab.
Insgesamt bestätigen die aktuellen Zahlen der Viehbestandserhebung den anhaltenden Strukturwandel in der deutschen Nutztierhaltung. Während einzelne Tierbestände zuletzt wieder zulegten, setzt sich der langfristige Trend zu weniger, dafür größeren Betrieben fort.