Rheinbach, 12. Dezember 2025 (JPD) – Justizminister Benjamin Limbach hat am Freitag die Justizvollzugsanstalt Rheinbach besucht, um sich über die zunehmenden Herausforderungen durch neue psychoaktive Stoffe (NPS) im Haftalltag zu informieren. Die chemisch modifizierten Substanzen, die verbotene Drogen imitieren, gelten im Strafvollzug als schwer nachweisbar und stellen ein erhebliches Risiko für Inhaftierte wie Bedienstete dar.

NPS im Strafvollzug: schwer erkennbar und gesundheitlich riskant

NPS werden oft so verändert, dass sie weder optisch noch geruchlich auffallen. Im Vollzug bereitet vor allem der Auftrag farb- und geruchsneutraler Flüssigkeiten auf Papier Probleme, da diese bei herkömmlichen Post- und Haftraumkontrollen kaum erkennbar sind. Auch unbeabsichtigter Kontakt kann gesundheitsgefährdend sein. Nach Angaben der EU-Drogenagentur wurden Ende 2024 rund 1.000 verschiedene neue psychoaktive Substanzen überwacht, deren Konsum häufig unvorhersehbare und potenziell gefährliche Nebenwirkungen auslöst.

Limbach erklärte, technische Lösungen seien ein zentraler Baustein zur Erhöhung der Sicherheit. Neben bestehenden Kontrollmechanismen erprobt die JVA Rheinbach derzeit einen Ionenscanner, der das Aufspüren von NPS erleichtern soll. Der Minister betonte darüber hinaus die Bedeutung von Prävention und Therapieangeboten im Justizvollzug, um Abhängigkeiten zu behandeln und Rückfallrisiken zu verringern.

Die JVA Rheinbach ist seit 1914 in Betrieb und verfügt über 610 Haftplätze für erwachsene männliche Gefangene. Die Anstalt umfasst spezialisierte Abteilungen für gewalttätige, drogenabhängige und ältere Inhaftierte.

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