
Wiesbaden, 16. Dezember 2025 (JPD) – Das Aufkommen an Haushaltsabfällen in Deutschland ist im Jahr 2024 erstmals seit 2021 wieder gestiegen. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nahm die eingesammelte Abfallmenge gegenüber dem Vorjahr um rund 1,0 Million Tonnen oder 2,8 Prozent auf insgesamt 37,7 Millionen Tonnen zu. Zuvor war das Haushaltsabfallaufkommen nach dem pandemiebedingten Höchststand im Jahr 2021 zwei Jahre in Folge zurückgegangen. Auch das Pro-Kopf-Aufkommen erhöhte sich deutlich und lag 2024 bei durchschnittlich 452 Kilogramm je Einwohner, elf Kilogramm mehr als 2023.
Der erneute Anstieg betrifft nahezu alle Arten von Haushaltsabfällen. Besonders ins Gewicht fällt die Zunahme bei organischen Abfällen, während sich die Entwicklung bei den getrennt gesammelten Wertstoffen stabil zeigte. Insgesamt deutet die Statistik auf eine veränderte Abfallmenge im privaten Bereich hin, nachdem sich das Aufkommen in den Vorjahren rückläufig entwickelt hatte.
Hausmüll weiterhin größter Anteil am Haushaltsabfall
Den größten Anteil an den im Jahr 2024 eingesammelten Haushaltsabfällen machte erneut der Hausmüll aus. Mit 13,1 Millionen Tonnen entfielen rund 35 Prozent des Gesamtaufkommens auf Abfälle, die weder getrennt gesammelt noch gesondert entsorgt werden. Die getrennt erfassten Wertstoffe erreichten einen Anteil von 30 Prozent beziehungsweise 11,2 Millionen Tonnen und blieben damit die zweitgrößte Abfallfraktion.
Dicht dahinter folgten die Bioabfälle, deren Anteil bei 28 Prozent lag. Insgesamt wurden 10,7 Millionen Tonnen organische Abfälle aus Biotonnen sowie Garten- und Parkabfällen eingesammelt. Geringere Mengen entfielen auf Sperrmüll mit 2,5 Millionen Tonnen beziehungsweise 7 Prozent sowie auf sonstige Haushaltsabfälle wie Batterien oder Farben, die zusammen rund 0,2 Millionen Tonnen ausmachten.
Bioabfälle mit stärkstem Zuwachs, Wertstoffe stagnieren
Im Vergleich zu 2023 verzeichneten alle Haushaltsabfallarten einen Zuwachs. Besonders stark fiel der prozentuale Anstieg bei den Bioabfällen aus, deren Menge um 5,9 Prozent zunahm. Auch das Sperrmüllaufkommen erhöhte sich deutlich und lag um 4,8 Prozent über dem Vorjahreswert, während der Hausmüll um 2,2 Prozent anwuchs. Bei den Wertstoffen zeigte sich hingegen keine nennenswerte Veränderung gegenüber 2023.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Pro-Kopf-Aufkommen wider. Die Menge an Haus- und Sperrmüll stieg je Einwohner um vier Kilogramm auf insgesamt 187 Kilogramm. Bei den Bioabfällen nahm das Pro-Kopf-Aufkommen um sieben Kilogramm auf 128 Kilogramm zu. Die getrennt gesammelten Wertstoffe blieben dagegen mit rund 134 Kilogramm pro Kopf auf dem Niveau des Vorjahres.