
Potsdam, 16. Dezember 2025 (JPD) – In Brandenburg erfolgt die Bearbeitung von Strafsachen seit dem 15. Dezember 2025 vollständig medienbruchfrei zwischen Justiz und Polizei. Strafanzeigen, Ermittlungsakten und verfahrensrelevante Informationen werden nun durchgehend elektronisch übermittelt und bearbeitet. Mit dem vollständigen Anschluss der Polizeidirektion West ist die landesweite Umstellung abgeschlossen.
Die digitale Vernetzung erfasst sämtliche Strafverfahren ab dem Zeitpunkt der Anzeigenaufnahme. Der Informationsaustausch zwischen Landespolizei, Staatsanwaltschaften und Gerichten erfolgt ohne papiergebundene Zwischenschritte. Ziel ist eine beschleunigte Verfahrensbearbeitung sowie eine einheitliche digitale Aktenführung vom Ermittlungsbeginn bis zur Vollstreckung.
Elektronische Akte in Strafsachen landesweit eingeführt
Grundlage der Umstellung ist die Einführung der elektronischen Akte in Strafsachen. Das Polizeipräsidium nutzt hierfür Anwendungen aus dem Programm Polizei 20/20, die eine strukturierte und sichere Übermittlung der Verfahrensdaten ermöglichen. Die Justiz verarbeitet die elektronischen Akten ohne Medienbrüche weiter, sodass Doppelarbeiten und Informationsverluste vermieden werden.
Nach Angaben des Justizministeriums wurden damit die gesetzlichen Vorgaben zur Digitalisierung der Strafverfolgung fristgerecht umgesetzt. Die elektronische Verfahrensführung soll sowohl die Effizienz der Strafjustiz als auch die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Behörden verbessern.
Pilotprojekt mit der Bundespolizei am Flughafen BER
Ergänzend zur landesweiten Einführung wird seit dem 1. Dezember 2025 ein Pilotprojekt mit der Bundespolizei durchgeführt. Für den Bereich des Flughafens Berlin-Brandenburg werden Ermittlungsverfahren erstmals vollständig elektronisch zwischen Landesjustiz und Bundespolizei bearbeitet. Brandenburg gehört damit zu den Bundesländern, die die Bundespolizei in Teilbereichen bereits in digitale Verfahrensabläufe eingebunden haben.
Die Landesregierung sieht in dem Projekt einen weiteren Schritt zur Vertiefung der digitalen Zusammenarbeit zwischen Landes- und Bundesbehörden. Eine Auswertung des Pilotbetriebs steht noch aus.