
Stuttgart, 9. Dezember 2025 (JPD) – Die elektronische Verwaltungsakte (eVerwaltungsakte) ist ab sofort in allen Justizvollzugseinrichtungen Baden-Württembergs im Einsatz. Rund ein Jahr nach Beginn der Pilotphase in den Justizvollzugsanstalten Heilbronn und Offenburg arbeiten nun über 500 Mitarbeitende in den Verwaltungsabteilungen digital. Damit ist ein zentrales Projekt der Digitalisierungsstrategie des baden-württembergischen Justizvollzugs erfolgreich abgeschlossen.
Landesweite Digitalisierung des Justizvollzugs abgeschlossen
Ministerialdirektor Elmar Steinbacher bezeichnete die Einführung der eVerwaltungsakte als „wichtigen Schritt zu einem modernen Justizvollzug“. Das System ersetzt Papierprozesse, beschleunigt die Bearbeitung und ermöglicht eine standortunabhängige, strukturierte Informationsverarbeitung. Damit wird die Verwaltung effizienter, transparenter und nachhaltig digitalisiert.
Die Pilotphase hatte im Januar 2025 in Heilbronn und Offenburg begonnen. Nach positiven Rückmeldungen erfolgte ab April 2025 der landesweite Rollout, bei dem monatlich im Durchschnitt drei Justizvollzugseinrichtungen umgestellt wurden. Unterstützt wurde die Einführung durch E-Learning-Module, Workshops sowie technische Begleitung durch das IuK-Fachzentrum Justiz. Mit Abschluss des Rollouts im November 2025 sind alle 22 Einrichtungen, einschließlich Jugendarrestanstalten, des Bildungszentrums Justizvollzug, der sozialtherapeutischen Anstalt und des Justizvollzugskrankenhauses, vollständig angebunden.
Grundlage für weitere Digitalisierungsprojekte
Die eVerwaltungsakte bildet die Basis für weitere Digitalisierungsmaßnahmen. Dazu zählen die geplante Einführung der elektronischen Gefangenenpersonalakte, die Entwicklung eines KI-gestützten Prototyps zur Aktendurchdringung sowie die Pilotierung eines Haftraummediensystems in Schwäbisch Gmünd und Ulm. Steinbacher betonte, dass die digitale Infrastruktur die Arbeitsprozesse verbessert und zugleich die Resozialisierungsarbeit unterstützt.
Das Projekt hatte im Juni 2024 begonnen, die Pilotierung erfolgte im Januar 2025. Mit der landesweiten Einführung im November 2025 nutzen nun über 500 Bedienstete die eVerwaltungsakte aktiv.