
Wiesbaden, 9. Dezember 2025 (JPD) – Der Frauenanteil unter den hauptberuflichen Professorinnen und Professoren an deutschen Hochschulen liegt weiterhin deutlich unter dem Anteil von Frauen zu Beginn der akademischen Laufbahn. Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren zum Jahresende 2024 insgesamt 52 100 Professuren besetzt, davon 30 Prozent mit Frauen. Vor 20 Jahren lag der Anteil erst bei 14 Prozent, im Jahr 2014 bei 22 Prozent. Gegenüber 2023 ergibt sich ein leichter Zuwachs um einen Prozentpunkt.
Geschlechterunterschiede in den Fächergruppen
Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen. In den Geisteswissenschaften waren Ende 2024 rund 44 Prozent der Professuren mit Frauen besetzt, in den Kunstwissenschaften 39 Prozent. In den Ingenieurwissenschaften war der Frauenanteil mit 17 Prozent am niedrigsten und liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt aller Fächergruppen.
Hoher Frauenanteil beim Einstieg – Bruch in der Karriereentwicklung
Während Frauen beim Studienbeginn und Studienabschluss inzwischen in der Mehrheit sind, verringert sich ihr Anteil mit jeder weiteren Qualifikationsstufe. Im Wintersemester 2024/2025 machten Frauen 52 Prozent der Studienanfängerinnen und -anfänger aus, unter den Absolventinnen und Absolventen des Prüfungsjahres 2024 waren es 53 Prozent (ohne Promotionen). Bei abgeschlossenen Promotionen sank der Frauenanteil auf 46 Prozent, bei Habilitationen – als Voraussetzung für eine Professur – auf 36 Prozent. Der Anteil von Frauen auf der höchsten Karrierestufe der Wissenschaft bleibt damit trotz langfristiger Steigerungen deutlich hinter dem Anteil am akademischen Nachwuchs zurück.