Rheinmünster, 29. Dezember 2025 (JPD) – Für den früheren Hauptsitz der insolventen mbw-Gruppe in Rheinmünster ist eine Fortführungslösung gefunden worden. Der Insolvenzverwalter Dr. Dirk Pehl von der Kanzlei Schultze & Braun hat den Standort an die MWG-Gruppe mit Sitz in Wernigerode veräußert. Die Übernahme soll zum 1. Januar 2026 wirksam werden und ermöglicht den Erhalt von rund 60 Arbeitsplätzen in der Produktion.
Im Zuge der Übernahme kommt es allerdings zu Personalanpassungen in der Verwaltung. Acht Beschäftigten musste gekündigt werden, da die MWG-Gruppe ihre zentralen Verwaltungsfunktionen am eigenen Hauptsitz in Sachsen-Anhalt bündelt. Die Belegschaft in Rheinmünster wurde bereits vor den Weihnachtsfeiertagen über die geplante Fortführung informiert.
Insolvenzverfahren der mbw-Gruppe: Übernahmelösungen für vier Standorte
Mit dem Einstieg der MWG-Gruppe ist für vier der sechs früheren Standorte der mbw-Gruppe eine Perspektive geschaffen worden. Neben Rheinmünster gehören dazu Mühlhausen, Sömmerda und Lichtenau, die nach Einschätzung des Insolvenzverwalters unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten fortführungsfähig waren. Insgesamt konnten auf diesem Weg rund 135 Arbeitsplätze von ehemals etwa 320 Stellen innerhalb der Unternehmensgruppe erhalten werden.
Für die Standorte Hartha und Einbeck ließ sich hingegen keine tragfähige Lösung finden. Der Geschäftsbetrieb in Einbeck wurde bereits zum 31. August 2025 eingestellt, der Standort Hartha folgte zum 31. Oktober 2025. Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der mbw-Gruppe war am 1. März 2025 durch das Amtsgericht Baden-Baden eröffnet worden.
Die MWG-Gruppe hatte zuvor bereits das mbw-Werk in Sömmerda übernommen und erweitert mit dem Standort Rheinmünster ihre Produktionskapazitäten in der Metalloberflächenveredelung. Die eigentümergeführte Unternehmensgruppe ist seit Jahrzehnten in diesem Marktsegment tätig und will die übernommenen Standorte langfristig weiterentwickeln.