Berlin, 19. Dezember 2025 (PM) – Die rückläufige Entwicklung der Rohstahlproduktion in Deutschland setzt sich auch im November 2025 fort. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Erzeugung um 2,6 Prozent auf 2,8 Millionen Tonnen.

Im bisherigen Jahresverlauf ergibt sich damit ein Rückgang von 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr 2025 liegt die Rohstahlproduktion in Deutschland bei lediglich rund 34 Millionen Tonnen. Damit wird zum vierten Mal in Folge die 40-Millionen-Tonnen-Grenze – das Niveau einer auskömmlichen Kapazitätsauslastung – deutlich unterschritten. Die Lage der Branche bleibt damit extrem angespannt. Zentrale Belastungsfaktoren sind der massive Importdruck auf den EU-Stahlmarkt – zuletzt ist der Marktanteil der EU-Stahlimporte auf alarmierende 30 Prozent angestiegen – sowie weiterhin zu hohe Energiekosten am Standort.

Für Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl, ist der erneute Produktionseinbruch ein klares Warnsignal: „Die Produktionszahlen zeigen die dramatischen Folgen unzureichender Standortbedingungen für die Stahlindustrie in Deutschland. Gerade der nach wie vor steigende Importdruck auf den europäischen Stahlmarkt setzt die gesamte Stahlindustrie schwer unter Druck.“

Vor diesem Hintergrund fordert Rippel rasches Handeln auf europäischer Ebene: „Die exzellenten und ausgewogenen Vorschläge der EU-Kommission für ein hochwirksames Schutzinstrument im Stahlaußenhandel müssen jetzt möglichst schnell und ohne Verwässerungen über die Ziellinie gebracht werden. Angesichts der dramatischen Lage kann die Branche nicht bis zur Mitte des kommenden Jahres warten! Unsere monatliche Abwärts-Dokumentation zeigt: Hier zählt jede Woche. Wir setzen auf unser Europäisches Parlament und die Mitgliedstaaten, jetzt die für unsere Industrie überlebensnotwendigen Entscheidungen zu treffen.“

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