Bayerns Justizminister Georg Eisenreich hat 13 Persönlichkeiten die Justizmedaille verliehen. Sie ist eine Auszeichnung für Menschen, die sich in Bayern große Verdienste um die Justiz erworben haben.
Eisenreich in seiner Laudatio an die Geehrten: „Sie alle haben sich – auf ganz unterschiedlichen Gebieten – aber immer weit über das gewöhnliche Maß hinaus für die Justiz, den Rechtsstaat und die Gesellschaft engagiert. Dafür möchte ich Ihnen im Namen der Justiz herzlich danken.“
Die geehrten Persönlichkeiten:
Die ehrenamtlichen Richter – Josef Greßlinger und Nikolaus Immler: Die langjährigen ehrenamtlichen Richter haben ihre Lebens- und Berufserfahrung tatkräftig in die Justiz eingebracht und für wertvolle Bürgernähe in den Gerichtsverfahren gesorgt.
Die Brückenbauer – Dr. Klaus Burger und Katharina Lechner:Der ehemalige Jugendrichter und spätere Direktor des Amtsgerichts Laufen und die ehemalige Mitarbeiterin der Arbeitsagentur Traunstein bauten gemeinsam das bayernweite Projekt „Fordern und Fördern statt Freiheitsentzug“ auf. Das Ziel: Jugendliche und Heranwachsende in Ausbildung und Arbeit zu vermitteln und dadurch weiterer Kriminalität vorzubeugen.
Der Nachwuchsförderer – Peter Hofmann: Schon als Ausbildungsleiter hat er sich mit sehr großem Einsatz für die Nachwuchsförderung stark gemacht. Später hat Peter Hofmann mit großem Erfolg die Landesjustizkasse auch durch schwierige Zeiten geleitet. Mit viel Sachverstand und Empathie brachte er sich im Hauptpersonalrat ein und vertrat erfolgreich die Interessen der Beschäftigten. Zudem war er ehrenamtlich 20 Jahre im Vorstand des Verbands Bayerischer Rechtspfleger tätig, davon 10 Jahre als Vorsitzender, und engagierte sich mit großem Einsatz im Bund Deutscher Rechtspfleger und im Bayerischen Beamtenbund.
Die Bewährungshilfeexpertin – Anna Maria Stadler: Sie hat sich ihren Aufgaben in der bayerischen Justiz immer mit großer Einsatzbereitschaft, Fachwissen und Führungsstärke gewidmet, zuletzt als Präsidentin des Landgerichts Würzburg. Frau Stadler engagierte sich in der Ausbildung und Prüfung der Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendare sowie im Bereich der Bewährungshilfe. Sie war insbesondere als Mitglied der Steuerungsgruppe der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg an der Entwicklung des Projekts „Entwicklung von Qualitätsstandards in der Bewährungshilfe“ beteiligt.
Die Betreuerin junger Gefangener – Barbara Müllers: Sie war seit dem Jahr 2000 mit großem Engagement als ehrenamtliche Betreuerin in der Justizvollzugsanstalt Neuburg-Herrenwörth tätig und gab jungen Gefangenen Halt und Zuwendung.
Der Bewährungshelfer – Peter De Tartaglia: Seit 2007 ist er mit großer Einsatzbereitschaft als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bewährungshilfe in München tätig. An den regelmäßig stattfindenden Gruppentreffen, an Schulungs- und Fortbildungsangeboten nimmt De Tartaglia sehr engagiert teil.
Die Vorsorgeexperten:
– Prof. Dr. Gian Domenico Borasio: Der renommierte Palliativmediziner ist seit über 20 Jahren Mitglied des Vorsorgekreises und Mitautor der Broschüre „Vorsorge für Unfall, Alter, Krankheit“. Er engagiert sich tatkräftig neben seiner beruflichen Tätigkeit für die Information der Menschen über Vorsorgebedarf und Vorsorgemöglichkeiten.
– Josef Raischl: Er ist ebenfalls seit über 20 Jahren Mitglied des Vorsorgekreises, der die Broschüre „Vorsorge für Unfall, Alter, Krankheit“ verfasst. Insbesondere das Formular für eine Patientenverfügung trägt maßgeblich seine Handschrift. Er engagiert sich mit besonderer Tatkraft zudem bei vielen Aktivitäten des Christophorus Hospizvereins zugunsten sterbender Menschen.
– Hermann Reigber: Der geschäftsführende Leiter der Christophorus Akademie am LMU-Klinikum Großhadern sorgt dafür, dass Fachkräfte aus Medizin, Pflege, Sozialer Arbeit und Seelsorge sowie Physiotherapeuten die für die palliative Versorgung erforderliche Aus- und Fortbildung erhalten. Er ist seit über 20 Jahren Mitglied des Vorsorgekreises, der die Broschüre „Vorsorge für Unfall, Alter, Krankheit“ verfasst und gestaltete die Patientenverfügung maßgeblich mit.
Die Historikerin – Henrike Claussen: Die ehemalige Leiterin des Memoriums „Nürnberger Prozesse“ hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich das Memorium zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus dem In- und Ausland entwickelte. Zudem hat Henrike Claussen Kooperationen mit Institutionen aus Politik und Wissenschaft ausgebaut. Bei zahlreichen Projekten arbeiteten das Memorium „Nürnberger Prozesse“ und die Nürnberger Justiz eng zusammen, sodass der Justizstandort Nürnberg weit über die Stadt hinaus an Ansehen gewann. Seit September 2020 ist sie die Direktorin der Stiftung „Forum Recht“.
Der Betreuungsexperte – Herbert Lerch: Als Leiter des Seniorenamts der Stadt Regensburg hat er sich seit Jahrzehnten mit Herzblut und Sachverstand dafür eingesetzt, dass das Betreuungsrecht als wichtige gemeinschaftliche Aufgabe der Verwaltungsbehörden, der Betreuungsgerichte, Berufsbetreuer und Betreuungsvereine verstanden wird. Er hat zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen, insbesondere zur Gewinnung und Unterstützung ehrenamtlicher Betreuer, aber auch zur Vermeidung von rechtlicher Betreuung. Er initiierte und organisierte die Gründung des bayernweit geschätzten Regensburger Betreuungsvereins.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium der Justiz, Pressemitteilung vom 24. März 2023