Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärt zu den heute vorgestellten Zahlen kindlicher Gewaltopfer im Jahr 2022:

„Es ist zutiefst erschütternd, dass jeden Tag 48 Kinder in Deutschland Opfer von sexueller Gewalt werden. So viele Fälle gab es 2022 im Schnitt jeden Tag. Das kann niemanden kalt lassen. Hinzuschauen und zu handeln, wann immer Gefahren für Kinder drohen – das ist eine zentrale Aufgabe des Staates, aber auch unserer Gesellschaft insgesamt.

Diese Taten bedeuten unfassbares Leid für die Verwundbarsten in unserer Gesellschaft. Kinder vor sexualisierter Gewalt zu schützen, hat für mich höchste Priorität. Unsere Ermittlungsbehörden arbeiten daher mit Hochdruck daran, andauernde Missbrauchstaten zu beenden und die Tatverdächtigen schnell und konsequent zu ermitteln. Kein Täter darf sich vor Strafverfolgung sicher fühlen. Das sind wir den Opfern dieser entsetzlichen Taten schuldig.

Dafür brauchen unsere Ermittlungsbehörden die notwendigen Instrumente. BKA-Präsident Holger Münch hat heute erneut darauf hingewiesen, was für die Ermittlungen zentral ist: Wir benötigen die Speicherung von IP-Adressen, um diese Form schwerer und schwerster Kriminalität wirksam bekämpfen zu können. Der Europäische Gerichtshof hat ausdrücklich entschieden, dass IP-Adressen hierzu gespeichert werden dürfen. Ich werde mich weiter sehr stark dafür einsetzen, unseren Ermittlungsbehörden die notwendigen Instrumente an die Hand zu geben.

Zugleich verhandeln wir intensiv weiter über europäische Regeln, um digitale Plattformen in die Pflicht zu nehmen, damit Missbrauchsdarstellungen entdeckt, gelöscht und die Täter verfolgt werden. Mit dem EU-Zentrum gegen Kindesmissbrauch werden wir die Opfer unterstützen. Wir werden ihnen erstmals das ausdrückliche Recht geben, zu erfahren, ob Missbrauchsabbildungen noch im Umlauf sind. Denn so lange diese furchtbaren Missbrauchsbilder verfügbar sind, wird auch die Würde der Kinder – zum Teil bis ins Erwachsenenalter – immer und immer wieder verletzt. Den Betroffenen Rechte und eine Stimme zu geben, ist mir sehr wichtig.“

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