Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) setzt sich aktiv für die Förderung der zentralen Werte Fairness, Respekt und Gewaltfreiheit im Sport ein. Diese Werte sind untrennbar mit der sicheren Durchführung von Sportveranstaltungen und der Prävention von Gewalt verbunden. Einen erfolgversprechenden Ansatz im Fußball bieten hier die Stadionallianzen, die von der DFL und der Landesinformationsstelle Sporteinsätze (LIS) Baden-Württemberg initiiert wurden und nun erstmals wissenschaftlich ausgewertet wurden. In einer vom BMI und dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Studie hat die Fachhochschule Potsdam die etablierten Strukturen in Baden-Württemberg und Niedersachen untersucht.

Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser: „Prävention wirkt und verhindert Gewalt. Die Stadionallianzen haben Erfolg und sorgen für mehr Sicherheit im Fußball. Das sind sehr erfreuliche Ergebnisse. Das Zusammenspiel aller Beteiligter auf Augenhöhe schafft Vertrauen. Das entlastet auch die durch Fußballspiele immer wieder stark belasteten Polizeikräfte. Was in Baden-Württemberg und Niedersachsen bereits gut funktioniert, kann auch in anderen Bundesländern Schule machen. Vielleicht können wir künftig auch noch den Norden und Osten der Republik für diesen Ansatz gewinnen. Für einen sicheren und in jeder Hinsicht gewaltfreien Sport hat der Fußball noch immer eine zentrale Vorbildfunktion und Strahlkraft. Die positiven Werte des Sports werden wir weiter stärken.“

Gegründet wurden die Stadionallianzen als Forum zum Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Vereinen, Fanbeauftragten, Fanprojekten, betroffenen Polizei-Dienststellen und Ordnungsämtern. Mittlerweile wurde der Ansatz bereits erfolgreich übertragen und von anderen Bundesländern übernommen. Schwerpunkt der Stadionallianzen ist der Profi-Fußball mit der 1. bis einschließlich der 3. Fußball-Bundesliga. Die Grundlage der Stadionallianzen ist ein regelmäßiger, partnerschaftlicher Austausch aller Beteiligten auf Augenhöhe, der in Verbindung mit abgestimmten Einsatzplanungen deeskalierend wirkt, gegenseitiges Vertrauen aufbaut und im Ergebnis ein sicheres Stadionerlebnis gewährleistet und die Reduzierung des Einsatzes von Ordnungs- und Polizeikräften ermöglicht.

Die bisherigen Auswertungen belegen, dass im Rahmen der Arbeit der Stadionallianzen die polizeilichen Einsatzstunden, die Anzahl der Strafanzeigen und der Verletzten signifikant reduziert werden konnten. Dies gilt auch für die Durchführung von sog. Risikospielen.

Von den befragten Akteuren der Stadionallianzen haben 91 % den Bedarf formuliert, dieses Format als Ergänzung der regulären Besprechungsstrukturen zu nutzen. Insbesondere die Kerngruppen Fußball-Vereine und Polizei votieren ausgesprochen positiv bei den Fragen, die explizit den Bedarf fokussierten. Am effektivsten wirken die Stadionallianzen demnach bei der „Verbesserung der Kommunikation“ (Quote der Zustimmung zu ‚ja/eher ja‘= 90%), „Sicheres Stadionerlebnis“ (90%) und „Verbesserter Umgang mit Netzwerkkonflikten“ (80%)“.

Die in der Studie dargelegten Empfehlungen umfassen u.a. eine regionale Vertiefung der bestehenden Ansätze und eine mögliche Ausweitung des Modells auf andere Bundesländer – jeweils als partizipativer Ansatz unter enger Einbindung der Akteure vor Ort.

Die vollständige Studie der FH Potsdam ist unter folgendem Link abrufbar:

www.bmi.bund.de/stadionallianzen

Quelle: Bundesministerium des Innern, Pressemitteilung vom 24. Januar 2023

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