Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt belief sich im November 2022 auf brutto 148,5 Mrd € (Vormonat: 165,1 Mrd €). Nach Abzug der im Vergleich zum Vormonat geringeren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten stieg der Umlauf heimischer Rentenwerte um 35,6 Mrd €. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland stieg zudem um 1,2 Mrd €. Das Mittelaufkommen aus dem Verkauf in- und ausländischer Schuldverschreibungen am deutschen Markt betrug somit 36,8 Mrd €.

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für netto 30,9 Mrd €, nach 52,0 Mrd € im Oktober. Dies war im Ergebnis allein auf den Bund zurückzuführen (32,9 Mrd €). Er begab vor allem unverzinsliche Schatzanweisungen (Bubills, 10,8 Mrd €), aber auch zweijährige Schatzanweisungen (6,0 Mrd €) sowie zehn- und siebenjährige Anleihen (5,4 Mrd € bzw. 4,0 Mrd €). Die Länder und Gemeinden tilgten Kapitalmarktverbindlichkeiten für netto 1,9 Mrd €.

Inländische Unternehmen erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 5,2 Mrd €, nach 6,8 Mrd € im Monat zuvor. Im Ergebnis begaben weit überwiegend nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften neue Anleihen, aber auch Versicherungsunternehmen sowie Sonstige Finanzinstitute waren am Markt aktiv.

Der Umlauf von Schuldverschreibungen heimischer Kreditinstitute sank im November um 0,5 Mrd €, nach einem Rückgang von 6,1 Mrd € im Monat zuvor. Getilgt wurden im Ergebnis vor allem Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (2,9 Mrd €) sowie Öffentliche Pfandbriefe (1,0 Mrd €). Hingegen wurden Sonstige Bankschuldverschreibungen und Hypothekenpfandbriefe für netto 2,6 Mrd € beziehungsweise 0,7 Mrd € begeben.

Unter den Anlegergruppen traten auf der Erwerberseite im November im Ergebnis vor allem ausländische Investoren in Erscheinung. Sie erwarben deutsche Rentenwerte für netto 31,6 Mrd €. Die Bundesbank kaufte – in erster Linie im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Schuldverschreibungen für per saldo 4,0 Mrd €. Inländische Nichtbanken und Kreditinstitute erwarben Anleihen für netto 1,0 Mrd € beziehungsweise 0,2 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat neue Aktien für 0,2 Mrd € (Oktober: 0,6 Mrd €). Der Umlauf ausländischer Aktien am deutschen Markt sank im gleichen Zeitraum um 5,3 Mrd €. Erworben wurden Dividendentitel im Ergebnis von ausländischen Investoren (1,9 Mrd €) und heimischen Kreditinstituten (1,4 Mrd €). Hingegen verringerten inländische Nichtbanken ihr Aktienportfolio per saldo um 8,3 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds nahmen im November Anteilscheine für netto 2,6 Mrd € zurück (Vormonat: Nettoabsatz von 4,0 Mrd €). Betroffen von der Rücknahme waren im Ergebnis allein die Spezialfonds (3,2 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen verzeichneten vor allem Gemischte Wertpapierfonds und Aktienfonds Mittelabflüsse (3,4 Mrd € bzw. 2,5 Mrd €). Offene Immobilienfonds und Rentenfonds hingegen erzielten Mittelzuflüsse in Höhe von 1,3 Mrd € beziehungsweise 1,1 Mrd €. Ausländische Fondsgesellschaften brachten am deutschen Markt im Berichtsmonat Anteile für 3,7 Mrd € unter. Auf der Erwerberseite traten im Ergebnis überwiegend inländische Nichtbanken in Erscheinung, sie nahmen Fondsanteile für netto 1,0 Mrd € in den Bestand. Heimische Kreditinstitute erwarben Fondsanteile für per saldo 0,5 Mrd €, während ausländische Investoren hiesige Anteilscheine für netto 0,4 Mrd € veräußerten.

Quelle: Deutsche Bundesbank, Pressemitteilung vom 12. Januar 2023

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